Osnabrück: Pop-up-Regionalladen „Zwischenzeit“
Kategorie: |
Innovation im Handel Standortförderung und Leerstand |
Einwohnerzahl: | 168.400 |
Bundesland: | Niedersachsen |
Jahr der Umsetzung: | seit 2018 |
Projektvolumen: | bis 5.000 € |
Warum Best Practice?
- Erfolgsmodell: Nach der einmaligen Anschubfinanzierung durch die Wirtschaftsförderung läuft das Projekt seit 2019 selbstorganisiert durch das Netzwerk der Produzent*innen weiter.
- Partnerschaften: Aufbau und Stärkung eines regionalen Netzwerkes
- Konzeptionelle Einbindung: Erweiterung der Dachmarke „Heimat shoppen“
Zielstellung
Was wollen wir erreichen?
- Erhöhung der Frequenz, da Anreize zum Innenstadt-Besuch durch neue zeitlich begrenzte stationäre Angebote
- Aufwertung der Immobilie und ihrer Umgebung bzw. Abwendung der negativen Effekte von Leerstand sowie Steigerung der Aufmerksamkeit für Dauervermietungen
- Erhöhung von Bekanntheit und Imageförderung für Zwischennutzer*innen, umliegende Geschäfte, Innenstadt
Projektbeschreibung
Was ist unser Projekt? Worum geht es?
Im Rahmen des Projektes „Wirtschaftsförderung 4.0“ hat die Wirtschaftsförderung erstmals 2018, in Kooperation mit dem Stadtmarketing und der IHK, einen Pop-up-Regionalladen in Osnabrück organisiert. Die Dachmarke „Heimat shoppen“ konnte dabei erweitert werden: Nicht nur in Osnabrück einkaufen, sondern auch Produkte aus Osnabrück und der Region erwerben.
Daraus ist ein Netzwerk regionaler Produzent*innen entstanden, die seit 2019 regelmäßig solche Pop-up-Läden unter dem Titel „Zwischenzeit“ selbst organisieren.
Jeweils 10 bis 12 Produzent*innen präsentieren und verkaufen ihre Produkte dort für mehrere Wochen. Dabei variieren Standort und Anbieter jeweils, neben Stammproduzenten sind auch immer wieder neue Anbieter eingebunden.
Die Produkte werden ausschließlich in Osnabrück und der näheren Umgebung hergestellt. Der Non-Food Bereich überwiegt. Die Produzenten teilen sich im Sinne der Kundenfreundlichkeit seit 2019 ein Kassensystem pro Ladenfläche, was auch die personelle Betreuung der Verkaufsräume und Waren erleichtert.
Im Herbst 2021 hat der Pop-up-Store zum vierten Mal den Standort gewechselt und ist seitdem unter dem Motto „Zwischenzeit 4.0“ mitten in der historischen Altstadt in Osnabrück zu finden.
Projekt-Fahrplan
Wie sind wir vorgegangen?
2018 – Es reichten vier Monate, um die beteiligten Produzent*innen und Partner wie das Stadtmarketing und die IHK zu gewinnen, passende Immobilien zu finden und die Zwischennutzungen vorzubereiten. Die ersten Pop-Up Läden umfassten vier Ladenflächen in einer Passage, dort verteilten sich 25 Produzent*innen im Stil einer Messe mit einzelnen Ständen.
Partnerschaften
Wer war mit im Boot?
Stadtverwaltung; Einzelhandel; Industrie- und Gewerbeunternehmen; Immobilieneigentümer; Kammern und Verbände;
Die konkreten Partner variieren von Jahr zu Jahr.
Aufwände
Bei der ersten Umsetzung des Pop-up-Regionalladens im Jahr 2018 wurde eine Teilzeitstelle der Wirtschaftsförderung über rund vier Monate für das Projekt beansprucht.
Die Realisierung wurde im Rahmen des Förderprojektes „Wirtschaftsförderung 4.0“ organisiert. Die Zwischennutzungsgebühren und einige Werbemaßnahmen konnten aus den Fördermitteln finanziert werden.
Seit 2020 wird das Projekt im Rahmen der Stelle „Nachhaltiges regionales Wirtschaften“ der WFO begleitet. Hierbei entsteht ein maximaler Zeitaufwand von zwei Wochenarbeitsstunden, durch Unterstützung bei der Kontaktvermittlung zu Immobilieneigentümern und weiteren relevanten Akteuren sowie bei Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.
Die Organisation der „Zwischenzeit“ liegt seit 2019 federführend bei zwei Produzent*innen. Der Kreis der Produzent*innen trägt die geringen Zwischennutzungsgebühren seitdem selbst. Durch die Zusammenarbeit mit einem Trödelhändler ist das Mobiliar Bestandteil des Sortiments und verursacht keine zusätzlichen Kosten.
Gut zu wissen
Unsere Tipps für Nachahmer
Wichtig für die Initiierung war die Vorleistung der Wirtschaftsförderung mit dem konkreten Beteiligungsangebot für die regionalen Produzent*innen.
Die Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung als „offizielle“ Institution ist hilfreich für die Zwischennutzer*innen, insbesondere für den Erstkontakt mit Immobilieneigentümern, für die Vernetzung mit den umliegenden Händlern sowie für die Kommunikation mit Medien und Verwaltung.
Durch die erfolgreiche Umsetzung des ersten Pop-up-Regionalladens wurden die Produzent*innen ermutigt und motiviert, in der Folge das Konzept selbst zu organisieren, weiterzuentwickeln und zu professionalisieren.