Ahaus: aufHaus – Der begehbare Onlineshop

Kategorie:

Innovation im Handel

Standortförderung und Leerstand

Stadtgestaltung und Immobilien

Einwohnerzahl: 40.000
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Jahr der Umsetzung: seit 2021
Projektvolumen: bis 10.000 Euro

Warum Best Practice?

  • Innovation: neues Konzept verbindet lokalen Offline- mit Online-Handel zum begehbaren Online-Marktplatz
  • Strategische Einbindung: Teil des Stadtmarketingkonzepts zur Darstellung und Vermarktung der Stadt Ahaus als #Digitalstadt
  • Erfolgsmodell: Zahl an Ausstellern und verkauften Produkten steigt

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Verknüpfung von Offline- und Online-Handel zur Stärkung der lokalen Kaufkraftbindung
  • Belebung eines großflächigen Leerstands
  • Steigerung der Attraktivität der Innenstadt

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Das aufHaus hat täglich von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Auf einem 1.200 qm großen ehemaligen Leerstand mit drei Etagen ist das aufHaus eine Kombination aus Ausstellung, Kaufhaus, Marktplatz und Treffpunkt und verbindet dabei die Onlinewelt mit dem Shoppingerlebnis vor Ort .

Anbieter ist nicht ein einzelnes Unternehmen: Lokale Händler*innen, Kunstschaffende und Handwerker*innen finden hier die Möglichkeit, ihre Waren zu verkaufen. Insbesondere Galerien, Künstler*innen sowie kleine Manufakturen nutzen die Fläche, um ihre Produkte stationär zu präsentieren.

Alle Produkte und Objekte sind mit QR-Codes versehen. Beim Scannen wird auf dem lokalen Onlinemarktplatz die Seite des Händlers aufgerufen. Dort können Kund*innen Preise und Produktinformationen finden, ihren Kauf online und ihren Einkauf dann mit nach Hause nehmen. Das aufHaus kommt dadurch mit sehr wenig Personal aus. Ergänzend zum Angebot bietet mittlerweile ein fester Mieter Upcycling Produkte auf einem Viertel der Fläche an. Seither ist immer Personal im Haus, alternativ eine Security.

Durch siebentägige, lange Öffnungszeiten zieht das Konzept auch nach den Schließzeiten des klassischen Einzelhandels Menschen in die Stadt. Es ist mit seinem vielseitigen Angebot Frequenzbringer für die Innenstadt. Es bietet insbesondere kleinen lokalen Anbieter*innen, aber auch als Ergänzung für den klassischen Einzelhandel, eine Fläche in bester Lage an, auf der Produkte ohne viel Personalaufwand und Kosten präsentiert werden. Als Reallabor ermöglicht das aufHaus, zu erproben, ob das neue Konzept den Online- und Offline-Handel zu fusionieren, Akzeptanz findet – mit Erfolg.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

Anlass des Projekts war der Leerstand des ehemaligen Modehauses im Zentrum von Ahaus. Um den Leerstand neu zu beleben, suchte das Ahaus Marketing gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung und Verwaltung nach einem Pop-up Konzept. Ursprünglich war das Projekt auf ein Jahr ausgelegt, läuft nun bereits aber seit zwei Jahren. Der Abriss des Gebäudes steht im Raum, ist aber noch nicht terminiert.

13. 03. – 13.05.2021 Umbau und Akquise:

  • Aufbereitung der Räumlichkeiten
  • Ansprache von potenziellem Händler*innen durch die Wirtschaftsförderung
  • Verkaufsplattform mit Online-Shops durch Tobit.SoftwareLabs; Unterstützung bei Eingabe der Produkte

Zum Start des Projektes benötigte der Besucher eine App für den Zugang und den Kauf. Da kein Personal vor Ort war, mussten sich die Besucher per Smartphone registrieren. Mit dem Einzug des Upcycling Anbieters sind immer Personen vor Ort, damit konnte die Registrierung per App für den Zugang aufgehoben werden. Der Kauf kann ohne Registrierung z.B. per Paypal erfolgen.

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Einzelhandel; Industrie- und Gewerbeunternehmen; Immobilieneigentümer

Konkret:

Ahaus Marketing und Touristik: Wirtschaftsförderung Stadt Ahaus; Tobit.Software Laboratories;
Volksbank Gronau Ahaus; 90 Händler*innen, Künstler*innen und Manufakturen

Aufwände

Finanziell:

Die Immobilie wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt, lediglich die Energiekosten sind zu tragen. Durch einen Sponsor wurden die Räumlichkeiten aufgehübscht, von den Tobit.Software Laboratories die Software für eShop und Payment bereitgestellt.

Personell:

Es gab eine zweimonatige Umbauphase in der die Regale neu montiert, Wände gestrichen und die überflüssigen Ausstattungsgegenstände entsorgt wurden. Dabei kamen fünf Handwerker*innen zum Einsatz. Die Neugestaltung wurde durch Mitarbeitende der Tobit.Software Labs übernommen. Die Akquise der teilnehmenden Händler*innen erfolgte über die Wirtschaftsförderung der Stadt Ahaus.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

  • Eine Informationsveranstaltung der Wirtschaftsförderung vor Ort ist wichtig
  • Es hat sich gezeigt, dass Security bzw. eine Person vor Ort notwendig sind. Besonders ältere Menschen wünschen sich oft eine/n Ansprechpartner*in.
  • Das Angebot der Händler*innen vor Ort (Sortiment) sollte regelmäßig gewechselt werden, am besten alle zwei Wochen. Kunstwerke und handgefertigten Einzelstücken sowie kleine Mitnahmeprodukte, Geschenke, Deko und Pflanzen werden sehr gut angenommen. Höherpreisige Produkte bedürfen hingegen Beratung oder werden direkt online bestellt.