Hanau: Coole Map

Kategorie:

Erlebnis- und Lebensraum

Stadtgestaltung und Immobilien

Organisation und Zusammenhalt

Einwohnerzahl: 107.000
Bundesland: Hessen
Jahr der Umsetzung: seit 2024
Projektvolumen: weniger als 5.000 Euro

Warum Best Practice?

  • Übertragbarkeit: Niedrigschwelliges, kostengünstiges Projekt, das jede Kommune auf dem Weg zur Klimaresilienz an eigene Gegebenheiten anpassen kann.
  • Strategische Einbindung: Die Karte ist ein Bestandteil der Hanauer Hitzeaktionsplanung. Übergeordnet steht die zu erarbeitende Klimaanpassungsstrategie.
  • Gelungene Zielgruppenansprache und Erfolgsmodell: Seitens der Bürger*innen besteht ein großes Interesse an der Coolen Map – nach der ersten Auflage wurden bereits 400 Karten nachgedruckt.

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Schaffung einer Handreichung für Bürger*innen und Tourist*innen an Sommertagen
  • Gesundheitsschutz
  • Bürger*innenbeteiligung bei der Suche und Einrichtung weiterer „kühler Orte“

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Das Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz der Stadt Hanau hat im Juni 2024 die erste sog. „Coole Map“ Hanaus veröffentlicht. Sie zeigt eine Auswahl an kühlen, schattigen, grünen Orten in der Stadt, die Einwohner*innen und Tourist*innen bei Hitze aufsuchen können. Gleichzeitig wird der Status Quo sowie die Potenziale grün-blauer Infrastrukturen ersichtlich, die bei der Klimaanpassung eine wichtige Rolle spielen.
Zunächst ist ein Ausschnitt der Innenstadt als Druckexemplar erhältlich. Die Entscheidung die Coole Map gedruckt anzubieten, wurde dabei bewusst getroffen, um auch Personengruppen, die nicht digital unterwegs sind, die Möglichkeit zu geben, diese zu nutzen. Ebenfalls möglich ist ein PDF-Download auf der Website. Geplant ist, die Coole Map der gesamten Stadt inklusive der Stadtteile bald digital im neuen Geoportal zur Verfügung zu stellen.
Ausdrücklich erwünscht ist die Beteiligung von Bürger*innen, um weitere Coole Orte zu ergänzen oder ungeeignete Orte zu entfernen. Die Vorschläge der Bürger*innen werden von der Verwaltung geprüft. Auf reges Interesse stößt die Karte bereits bei hitzevulnerablen Zielgruppen wie dem Hanauer Seniorenbeirat oder der Hanauer Wohnungslosenhilfe.
Die Coole Map unterstütz die Stadt Hanau auf dem Weg hin zu einer klimaresilienten (Innen-)Stadt. So sollen die Coole Map und die Stadtklimaanalyse künftig Hand in Hand gehen. Die Klimaanalyse zeigt die städtischen Hitzeinseln. Fehlt es dort an kühlen Orten, sollten prioritär Maßnahmen umgesetzt werden wie Beschattung, Begrünung, ein Trinkbrunnen usw. Diese neuen Maßnahmen können dann wiederum in der Karte auftauchen. Es ist also eine lebendige Karte, die kontinuierlich aktualisiert wird.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

2023

  • ab Januar: Recherche zu bestehenden Coolen Maps in anderen Städten
  • 18. März: erste Beteiligung der Bürger*innen bei der Nachhaltigkeitsmesse Hanau
  • Bis Dezember: Sammlung und Prüfung der kühlen Orte; Aufnahme amtsinterner Vorschläge

2024

  • Bis Juni: Übertragung der kühlen Orte in ArcGIS
  • Juni: Erstellung eines Layouts in ArcGIS; Druck der ersten Version der Karte (100 Stück) und Auslegung im Rathaus, Kulturforum, Service-Center Hanau AufLaden und Hanau Laden; Information der Öffentlichkeit via Pressemitteilung, Social Media und Internetseite
  • Juli: Druck einer zweiten, aktualisierten Version der Karte (400 Stück)

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Bürgerschaft

Konkret:

  • Projektträger: Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz der Stadt Hanau (Projektträger)
  • Rückmeldungen und ergänzende Ideen: Seniorenbeirat Hanau und Wohnungslosenhilfe Franziskus-Haus 

Aufwände

Finanziell:

Kosten entstanden nur für die beiden bisherigen Druckaufträge.

Personell:

Eine konkrete Angabe zum Zeitaufwand kann nicht gemacht werden. Am zeitaufwändigsten war das Suchen und Finden der „Coolen Orte“ in der Stadt sowie die Gestaltung der Coolen Map in ArcGIS.  Eine große Hilfe war ein Werksstudent, der mit seiner Expertise in ArcGIS die Karten problemlos erstellen konnte.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Eine Coole Map ist einfach, niedrigschwellig und kostengünstig für jede Stadt erstellbar. Aufpassen sollte man bei der Auswahl der kühlen Orte. Es ist besonders darauf zu achten, dass diese öffentlich zugänglich sind. Auch mögliche Öffnungszeiten oder Eintrittskosten (z. B. von Freibädern) sollten mit bedacht werden. Im Geoportal werden solche Angaben bei Klick auf die Orte ersichtlich. Auch sind z. B. nicht alle Kirchengebäude per se kühl – häufig hängt dies mit dem entsprechenden Baujahr zusammen. Man sollte sich Ratschläge von Bürger*innen geben lassen, die die Coole Map nutzen. Sie haben oft ein anderes Auge auf das Layout und die Darstellung der Karte. Diese Ratschläge fliesen dann in die Überarbeitung ein. Eine Coole Map ist am besten digital nutzbar (z. B. über ein Geoportal), jedoch sollten auch Druckexemplare zur analogen Nutzung besonders für ältere und nicht digital-affine Zielgruppen zur Verfügung gestellt werden.