Ahaus: Das Ahauser Stadtquiz – Mit Gamification mehr erreichen

Kategorie: Innovation im Handel
Einwohnerzahl: 39.800
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Jahr der Umsetzung: seit 2019
Projektvolumen: bis 10.000 €

Warum Best Practice?

  • Innovation: Pilot mit der Kombination aus lokalem Stadtquiz, Online-Spiel für das Smartphone und Marketing für die gesamte Stadt
  • Vorbildcharakter: Gute Übertragbarkeit, bereits von zehn weiteren Städten übernommen
  • Stetige Weiterentwicklung: Durch viele Optimierungsschritte mittlerweile ein Selbstläufer ohne wesentliche Aufwände
  • Strategische Einbindung: Das Stadtquiz ist ein erfolgreiches Projekt innerhalb der umfangreichen Positionierungstrategie der Stadt Ahaus als Smart City. Dazu gehören ein zentrales Stadtportal, digitale Stadtgutscheine und weitere vernetzte, digitale Angebote, die Ahaus für ihre Bürger*innen lebens- und erlebenswerter machen und für die Belebung der lokalen Wirtschaft sorgen.

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Kaufkraftbindung
  • Belebung des lokalen Handels und der Gastronomie
  • Vermittlung von lokalem Wissen und Stärkung des Wir-Gefühls

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Gemeinsam mit einem Softwarehersteller aus Ahaus wurde ein lokales Echtzeit-Quiz für das Smartphone realisiert. Seit Juli 2019 rätseln täglich, an sieben Tagen in der Woche, bis zu 2.200 Ahauser*innen gleichzeitig um die Wette. Die besten Teilnehmer*innen des Quiz erhalten Stadtgutscheine, die unmittelbar nach Spielende digital zur Verfügung stehen und nur wenige Tage gültig sind.

Während in der Anfangszeit mit jeder richtigen Frage ein Cent-Betrag zu gewinnen war, wurde das Prozedere mit steigender Spielerzahl angepasst. Nun erhält eine zuvor definierte Zahl an Mitspieler*innen einen Gutschein, im Wert gestaffelt entsprechend der Rangliste. In der Hochzeit im Sommer 2020 waren das täglich 300 Spielende, in der Regel erhalten die besten 100  einen Gutscheine im Wert von 20 bis 3 Euro. Im Lockdown Winter 2021 wurden die Gewinne ausgesetzt, trotzdem quizzen täglich bis zu 500 aus der Bevölkerung für „Ruhm und Ehre“ mit. Seit dem 1. Juni 2021 gibt es wieder Gewinne.

Im Juni 2020 wurde das Stadtquiz zur digitalen Soforthilfe: Innerhalb eines Monats wurden über 60.000 Euro in die Ahauser Wirtschaft eingebracht und die Innenstadt nach dem Lockdown wiederbelebt. Finanziert wird das Ahaus-Quiz von lokalen Unternehmen, die über die Quiz-Plattform eine große lokale Zielgruppe erreichen.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

Die Konzeption fand in enger Abstimmung mit dem ortsansässigen Softwarehersteller statt, der die Quiz-Software bereits vor Start des Stadtquiz in ihren Grundzügen schon zu anderen Zwecken genutzt hatte. In gemeinsamer Abstimmung fand dann die Positionierung als Stadtquiz statt. Dadurch, dass die Basis bereits vorhanden war, dauerte die Realisierung bis zum Start im Juli 2019 nur ungefähr sechs Wochen.

Die Weiterentwicklung lief ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich. In den ersten Monaten mussten bspw. sämtliche Fragen pro Tag händisch eingepflegt werden. Heute stammen die Fragen von den Spielenden selbst und die Auswahl der Fragen funktioniert automatisch. Außerdem gab es zunächst nur einen einzigen Fragentyp, mittlerweile sind es vier (Wissens-, Sortieren-, Bilder-, Zuordnungs-Fragen), die nach und nach ergänzt wurden, um für mehr Spaß zu sorgen.

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Einzelhandel; Hotellerie / Gastronomie; Vereine; Dienstleistungsunternehmen

Konkret: Ahaus e.V.; Gewerbeverein Ahaus e.V.; Einzelhandel (z.B. Gartencenter Hilgert, Intersport Sandberg); Gastronomie (z.B. Schlosscafe San Remo); Tobit.Software; Dienstleistungsunternehmen (Stadtwerke Ahaus, IBB Buss)

Aufwände

Definiertes Ziel war es von vornherein, dass das Stadtquiz täglich „wie von selbst“ läuft und auch andere Städte das Konzept kopieren können. Nach vielen Optimierungsschritten wurde dieser Punkt nach einigen Monaten erreicht. Der Betrieb der Quizshow läuft mittlerweile vollautomatisch, ohne dass täglich händisch Quizfragen vorbereitet werden müssen. Dadurch, dass alle Fragen aus einem zentralen Pool kommen und die Mitspieler*innen aller Städte selbst Fragen einreichen, geht der operative Aufwand gegen Null. Der gesamte Fragenpool wird vom Hersteller der Quiz-Software verwaltet und geprüft, auch andere angeschlossene Städte haben Zugriff.

Bis zu drei spezifische Ahaus Fragen verleihen dem Quiz den lokalen Charakter, der Aufwand für die Auswahl dieser Fragen ist aufgrund der vielen Vorschläge minimal. Auch die Gewinnung von Werbepartnern wurde in die Abläufe des Marketings integriert, der extra Aufwand liegt bei 15 Minuten wöchentlich. Somit reichen die vorhandenen Ressourcen des Stadtmarketings zur Bewältigung der anfallenden Aufgaben problemlos aus.

Finanziert wird das Ahaus-Quiz von lokalen Unternehmen, die über unsere Quiz-Plattform eine große lokale Zielgruppe erreichen.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Empfehlenswert ist es, das Stadtquiz zunächst für eine konkrete Aktionsphase einzusetzen, um es später ggf. langfristig in eine übergreifende Strategie oder das Stadtmarketing zu integrieren.