Esslingen: Innovationsmeile Küferstraße

Kategorie:

Standortförderung und Leerstand

Stadtgestaltung und Immobilien

Organisation und Zusammenhalt

Einwohnerzahl: 92.800
Bundesland: Baden-Württemberg
Jahr der Umsetzung: seit 2020
Projektvolumen: mehr als 100.000 €

Warum Best Practice?

  • Konzeptioneller Ansatz: Das Angebot und die Kombination aus unkompliziert zugänglichen Räumlichkeiten verschiedener Stufen sowie die aktive Rolle des neu gegründeten Vereins im Prozess bieten zusammen den Nährboden für vielfältige Entwicklungen und flexible Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb der örtlichen Kreativ- und Gründerszene.
  • Erfolgsmodell: Sonderpreis-Gewinner beim Wettbewerb „Creative Spaces Region Stuttgart“ der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und der Internationalen Bauausstellung 2027; aus ursprünglich 11 Mitgliedern des Makers League e.V. sind mittlerweile 42 geworden (Stand: Juni 2021)
  • Strategische Einbindung: Das Projekt ist Teil der städtischen Gesamtstrategie „Stadtkompass“ und der Initiative MachES, mit der die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt und gestaltet werden soll.

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Vernetzung der lokalen Macher*innen und Gründer*innen stärken
  • Räume für Ideen bieten
  • Gründergeist wecken

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Die Innovationsmeile schafft für Macher*innen einen zentralen Startpunkt auf ihrer Reise durch die Esslinger Kreativ- und Gründerszene. Niedrigschwelligkeit und Themenoffenheit sind Leitwerte des verfolgten Bottom-up Ansatzes und sollen immer mehr Menschen aktivieren, eigene Projekte umzusetzen und Neues zu lernen.

Die Stadt stellt Macher*innen dafür den Raum und die nötige Infrastruktur zur Verfügung. Die neuen Flächen, Strukturen und Gestaltungsspielräume werden durch drei aufeinander abgestimmte Projektbausteine in der Stadtgesellschaft verankert:

  • Die Räumlichkeiten im historischen Wolfstor (rund 100m2 auf drei Etagen) bieten diverse Formate des Dialogs, zur Diskussion und Erprobung neuer Ideen. Hier werden Impulse für Austausch, Kooperation sowie die Entwicklung und Umsetzung von Projekten und Geschäftsideen gesetzt. Das Konzept und die möglichen Formate werden – auch vor dem Hintergrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – laufend angepasst und weiterentwickelt.
  • Ergänzt werden diese Räume durch den Open Space in der Küferstraße als „Makers Inn“, der mit seinen 280 offenen m2 für flexibles und kooperatives Arbeiten ausgerichtet ist. Hier finden Start-Ups günstige Mietbedingungen ohne langfristige Verpflichtungen, Networking und weitere Unterstützungen in Form eines Rundum-Sorglos-Paketes.
  • Gründerverein – Dritter Projektbaustein ist der neu gegründete Verein Makers League e. V. durch die lokale Gründer*innen Community. Dieser arbeitet in engem Dialog mit der Stadt bei der Auswahl der Start-Up Konzepte und Mieter sowie bei Nutzungsbedingungen, geplanten Fortbildungen etc. mit, bringt vielfältige Kontakte mit ein und fungiert als Sprecher für die Interessen der Gründerszene. Die aktive und damit prägende Rolle des Vereins unterstützt das Motto des Innovationsquartiers “Von der Zielgruppe für die Zielgruppe”.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

Der Gesamtprojektzeitraum beträgt vier Jahre bis 2023 mit anschließender Evaluation und Entscheidung über eine weitere Fortführung durch den Gemeinderat.

  • Q1 – Q3 2018: Grundlagenanalyse
  • Q4 2018 – Q1 2019: Konzeptentwicklung „Innovationsmeile Küferstraße“
  • März 2019: Gemeinderatsbeschluss
  • Mai 2019 – April 2020: Umsetzen der Basis-Bausteine (Anmietung und Ausstattung der Räume, Aufbau Gründer*innen Community)
  • Februar 2020: Gründung des Makers League e.V. durch die lokale Gründer*innen-Community
  • April 2020: Geplante Eröffnung konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden.

Bis der ursprünglich geplante Betrieb in den Räumen der Innovationsmeile starten kann, trifft sich die lokale Gründer*innen-Community zweimal im Monat zum digitalen Austausch, organisiert monatlich eine öffentliche Online-Veranstaltung und plant verschiedene Macher*innen Projekte.

So gibt es beispielsweise den monatlich stattfindenden Makers Talk, bei dem ein Mitglied der Makers League seine/ihre Erfahrungen und Erfolge teilt. Zum Beispiel in Themen wie UX Design, Organisationsentwicklung, Produktentwicklung.

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Vereine; Bürgerschaft

Konkret: Makers League e.V.

Aufwände

Finanzen: Für den Projektzeitraum wurden Gesamtkosten von 300.000 EUR durch den Gemeinderat bewilligt.

Personal: Für das Projekt wurde eine halbe Personalstelle (Innovationsmanagerin) zusätzlich geschaffen. Die Konzeptentwicklung erfolgte durch das Amt für Wirtschaft, die Konzeptumsetzung durch die Innovationsmanagerin im engen Dialog mit dem Verein Makers League e. V., dessen Mitglieder sich ehrenamtlich engagieren.

Die Konzeptentwicklung und Grundlagenanalyse umfassten rund 500 Arbeitsstunden.

Die Umsetzung des Projekts ist eine der Hauptaufgabe der Innovationsmanagerin und beträgt rund 1.000 Arbeitsstunden pro Jahr.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Entscheidend ist, dass die lokalen Gründer*innen bei der Planung und der Umsetzung des jeweiligen Projektes mit einbezogen werden. Nur so kann ein zielgruppenspezifisches Angebot entstehen.

Um ein Vorhaben in dieser Größe zu realisieren, empfehlen wir für das Projektmanagement eine ganze Personalstelle, der notwendige Personalaufwand darf nicht unterschätzt werden.