Lahr: Innenstadt-Kampagne „Außen Lahr. Innen Stadt.“

Kategorie: Marketing und Kommunikation
Einwohnerzahl: 47.200
Bundesland: Baden-Württemberg
Jahr der Umsetzung: seit 2018
Projektvolumen: bis 100.000 €

Warum Best Practice?

  • Konzeption: Umfangreiche Kampagne mit vielen sich ergänzenden Bausteinen
  • Partnerschaften: Bildung einer erfolgreichen Allianz aus Stadtverwaltung, Handel und Partnern für eine vitale Innenstadt auf der Basis konzeptioneller Zusammenarbeit
  • Erfolgsmodell: Hohe Anzahl der teilnehmenden Unternehmen, viele Teilnehmer*innen bei Gewinnspielen und Quiz, hohe Klickzahlen interaktiver Innenstadtplan, Stärkung des Wir-Gefühls

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Stärkung der Innenstadt gemeinsam mit den Innenstadt-Akteuren, der Lahrer Wirtschaft sowie der Bürger*innen
  • Stärkung der Identifizierung der lokalen Bevölkerung und der Unternehmen mit der Innenstadt
  • Belebung der Innenstadt durch Erschließung neuer, junger Zielgruppen und Kunden*innen aus der Region

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Zu Beginn stand die Problemstellung, dass viele Arbeitnehmer von außerhalb sowie auch Neubürger Lahr nur über die „Grüne Wiese“ kennen. Die Innenstadt, ihre zahlreichen Plätze, Cafés und Inhaber geführten Geschäfte wurden zu wenig wahrgenommen. Dazu kommen zwei starke Oberzentren in unmittelbarer Nähe. Vor dem Hintergrund eines rasch wachsenden E-Commerce wurde daher 2018 im Rahmen der Landesgartenschau die Kampagne „Außen Lahr. Innen Stadt“ initiiert.

Die Kampagne war von Anfang an auf eine längere Laufzeit angelegt und versteht sich als strategische Qualitäts- und Aktionsoffensive für die Lahrer Innenstadt mit nachhaltiger Wirkung nach innen und außen. Unser Ziel ist es, mit Blick auf die Potenziale unserer Innenstadt die Lahrer Vielfalt zu leben und erlebbar zu machen.

Die aktive Beteiligung möglichst vieler Partner ist dabei integraler Bestandteil. Wir haben von Anfang an in Form von Workshops, Konferenzen und aktuell in einer Unternehmensbefragung die Kampagne konzeptionell fortentwickelt.

Zurückliegende Meilensteile sind die Kampagnen-Formate „Schau mal!“ und die im Zuge der Pandemie entwickelten Gewinnspiele, deren Ziel es ist, die Menschen zum Kauf in die Geschäfte zu holen und durch die Ausgabe von Gutscheinen der Werbegemeinschaft sie ein weiteres Mal in die Innenstadt zu bringen. Aktuell wichtige Bausteine sind digitale Formate, wie die digitale Gutschein- und Arbeitnehmerkarte oder das App-basierte Schaufenster-Shopping. Künftig sollen weitere Formate für Familien erarbeitet werden.

In der Kommunikation wird das Signet als Adressat bzw. als Marke auf Plakaten, Flyern, im Internet und Social Media mitgeführt. Mit der großflächigen Applikation des Signets auf den Schaufenstern von Leerständen ist das Signet aktuell prominent platziert. Mit der flexiblen Gestaltung des Dach-Signets „Außen Lahr. Innen Stadt.“ In „Wir für Lahr“ und „Schau mal!“ wird die inhaltliche Ausrichtung einerseits auf das Thema Zusammenhalt und Identität gerichtet andererseits auf Spannung und Interaktion.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

  • Mai 2017: Konzeptioneller Auftakt mit zwei Workshops:
    Ausarbeitung der Idee mit Zeit- und Themenplan mit einer Kommunikationsagentur, Einbindung der Werbegemeinschaft als vitaler Partner für die Kampagnen-Bausteine
  • Ab September 2017: Beginn fortlaufender Werbe- und Projektmaßnahmen

Start der Kampagnen-Bausteine

  • September 2017: Entdecker-App als wichtiger Aktivierungsbaustein. Entdecker-Quiz Lahr mit rund 2000 Teilnehmern. Innenstadt-Magazin „Herein!“ portraitiert Händler und deren Visionen, Leidenschaft und Geschichten.
  • Februar 2018: Ein digitaler Einkaufsrundgang informiert online über den Handel in der Lahrer Innenstadt.
  • Ab April 2018: Lahr-Pavillon auf der Landesgartenschau und Kampagnen-Bus
  • Mai 2019: Die Aktion „Schau mal! Design & Handwerk in der Innenstadt“ präsentierte lokale und regionale Künstler und Designer in den Schaufenstern und in den Geschäften der Innenstadt.
  • Juni bis September 2020: Gewinnspiel „Wir für Lahr“ Die Umfirmierung des Kampagnen-Logos rückte das Thema Solidarität in den Mittelpunkt. Die Stadt Lahr verloste Gutscheine in Höhe von insgesamt 50.000 Euro (9400 Teilnehmer – 2600 Gewinner – 55 Unternehmen)
  • März 2020: Digitaler Übersichtsplan der Lieferdienste während dem Lockdown
  • April 2021: Gewinnspiel „Willkommen zurück!“ Einkaufs-Quittung beim Stadtmarketing einreichen und bis zu 150 Euro als Gutschein der Werbegemeinschaft zurückerstattet bekommen. Gewinnsumme: 20.000 Euro.
  • März 2021: Aktion „Schau mal!“ Leerstände in prominenter Lage werden zum Blickfang und Schaufenster für museale Objekte aus dem Depot des Stadtmuseums.

Der Projektplan wird fortlaufend weitergeschrieben.

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Einzelhandel; Hotellerie / Gastronomie ; Dienstleistungsunternehmen; Industrie- und Gewerbeunternehmen; Immobilieneigentümer; Kammern und Verbände; Finanzdienstleister;

Die Kampagne arbeitet mit Dutzenden von Partnern zusammen. Eine vollständige Auflistung mit allen Personen ist daher nicht möglich.

Konkret: Stadtmarketing; Händler der Werbegemeinschaft; Gastronomie- und Hotellerie; Volksbank Lahr und Sparkasse OG/Ortenau, Fa. Herrenknecht, badenova AF & Co. KG, IHK, startkLahr

Aufwände

Für die Planung und Umsetzung der Kampagnen-Bausteine sowie im Rahmen der Werbekampagnen und Medienarbeit arbeiten kontinuierlich zwei Vollzeitstellen. Diese wurden nicht extra eingerichtet, da die Kampagne in die generellen Arbeitsfelder des Stadtmarketings wie Citymarketing, Events, Publikationen, Pressearbeit und Tourismus mit integriert ist.

Die Kosten für die Kampagne betragen durchschnittlich 30.000 bis 40.000 Euro im Jahr.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

  • Ständige Kommunikation ist entscheidend, um Unternehmen für Aktionen zu gewinnen, den Handel zu motivieren, anlassbezogene Projektpartner zu finden. Der Kommunikations- und Planungsaufwand ist immens und darf nicht unterschätzt werden.
  • Wichtig sind Wegbereiter und positive Stimmen von außen sowie die Einbettung auf fachlicher Ebene z.B. in Form einer Fachtagung.
  • Aktionismus ist oft politisch gewünscht, bringt aber keinen nachhaltigen Erfolg. Wirksamer ist es, ausgearbeitete Konzepte vorab in den Gremien vorzustellen und auch den Zeitplan zu hinterlegen.
  • Bei vielen Projekten hat sich die frühzeitige Einbindung von Rechtsamt und anderen Verwaltungseinheiten bewährt. Stichworte: Sicherheit und Synergien.
  • Erfolgreiche Formate sollten in regelmäßigen Abständen in abgewandelter Form weitergeführt werden.