Albstadt: KulTurm – Lesecafé, Kunst und Events

Kategorie:

Standortförderung und Leerstand

Erlebnis- und Lebensraum

Events, Belebung und Frequenz

Einwohnerzahl: 47.300
Bundesland: Baden-Württemberg
Jahr der Umsetzung: seit 2024
Projektvolumen: mehr als 100.000 Euro

Warum Best Practice?

  • Erfolgsmodell und Imagesteigerung: Durch eine Vielzahl an Events und Veranstaltungen im KulTurm ist die Frequenz in der Innenstadt und deren Attraktivität erheblich gestiegen.

  • Partnerschaft und Vernetzung: Der KuITurm schafft einen multifunktionalen Ort für verschiedenste lokale Akteure.

  • Strategische Einbindung: Das Projekt ist in die Kampagne „Zukunft Innenstadt Ebingen“ eingebunden, die die Innenstadt von Albstadt-Ebingen attraktiv und stark für die Zukunft gestalten möchte.

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Belebung eines Leerstands in exponierter Lage in der Innenstadt Ebingen
  • Schaffung eines multifunktionalen Stadtraums für unterschiedliche Interessensgruppen
  • Gestaltung des Transformationsprozess der Innenstadt: greifbar, nahbar und erlebbar

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Der KulTurm soll Abwechslung und sichtbare Veränderung in die Stadt bringen. Hierfür wurde das seit knapp 5 Jahren leerstehende Gebäude in besonders exponierter Lage, in der Bahnhofstr. 27, ausgesucht, welches direkt an das Wahrzeichen der Stadt (Bürgerturm) angrenzt. Der markante Rundbau wurde zu einem multifunktionalen Stadtraum für ganz unterschiedliche Interessensgruppen umfunktioniert. Durch die Belebung des KulTurms soll der Transformationsprozess der Innenstadt von Albstadt greifbar, nahbar und erlebbar werden. Es soll aufgezeigt werden, dass etwas passiert, mitten in Albstadt – für alle Generationen, für Familien, aber auch für Kunst- und Kulturschaffende, für Gewerbetreibende und Unternehmen und für Vereine.

Im Erdgeschoss ist ein Lesecafé entstanden und im Obergeschoss ein offener Raum mit variablen Bühnenelementen. Im Lesecafé herrscht gemütliche Atmosphäre mit Lesesesseln, Sofas, Leselampen, Bücherregalen und Zeitschriften. Dies lädt verschiedene Interessensgruppen ein, nachmittags das Lesecafé zu buchen und zu bespielen. Das können sowohl Schulen, Vereine, Kitas, Lesepaten, eine Buchhandlung, die Museen sowie das Kinder- und Jugendhaus Albstadts oder Rentnerinitiativen sein, die sich in diesem Stadtraum rund ums Thema Buch & Spiele zusammenfinden möchten. Im Obergeschoss kann Kunst und Kultur auf einer besonderen Stadtbühne vor bis zu 70 Personen gelebt und dargeboten werden: von Ausstellungen oder Poetry Slams über Lesungen bis zu kleinen Konzerten unterschiedlicher Couleur ist alles denkbar. Firmen der Stadt sind herzlich eingeladen hier Empfänge, Ausstellungen oder Kreativworkshops zu veranstalten.

Alle Nutzer*innen der Verwaltung sowie Personen und Organisationen mit sozialem Hintergrund (z. B. Vereine) müssen nur eine geringe Reinigungspauschale zahlen. Alle Nutzende mit kommerziellem Hintergrund zahlen einen Tagessatz von 250,00 €.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

Die Idee zum Projekt „KulTurm“ kam im Rahmen der Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit während des Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ auf.

  • September 2023: 4 Wochen Konzeptionsphase
  • 28. September 2023: Einreichung der Idee beim Fördermittelgeber
  • 07. November 2023: Erstellung der Ausschreibung Innenraumkonzeption
  • 21. November 2023: Frist für die Abgabe von Angeboten i. R. d. Ausschreibung
  • Ab 22. November 2023: 4 Wochen Erstellung und Einholung Baugenehmigung Nutzungsänderung
  • 01. Dezember 2023: Abschluss Mietvertrag
  • Ab 25. Dezember 2023: 4 Wochen Bauphase
  • 31. Januar 2024: Eröffnung

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Dienstleistungsunternehmen

Konkret:

  • Projektleitung: Stadtplanungsamt Stadt Albstadt in Zusammenarbeit mit Kulturamt und Bücherei (Ausstattungskonzeption)

  • Umsetzung: SLAM – Sound, Light and more

  • Konzept und Marketing: Contento-PR

  • Verwaltung und Buchungsorganisation: Citymanagement Albstadt GmbH

Aufwände

Finanziell:

Insgesamt wurden rund 75.000 EUR (brutto) in den Umbau und die Möbilierung des KulTurms investiert. Die tatsächlichen Kosten (netto) gliederten sich in folgende Bestandteile weiter auf:

  • 11.000 EUR für Honorare
  • 44.000 EUR für Mobiliar und Umbau
  • 6.000 EUR für Technik
  • 2.500 EUR für Vorkehrungen zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen

Das Projekt wurde zu 75 % aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) des BBSR gefördert. Die restlichen 25 % wurden als Eigenanteil von der Stadt getragen.

Personell:

In die Konzeption des KuITurms sowie den Bauantrag sind rund 80 Arbeitsstunden geflossen. Diese wurden durch das Stadtplanungsamt gefertigt. Für den Umbau wurden neben  ehrenamtlicher Stunden auch 27 Arbeitsstunden durch einen externen Dienstleister aufgewandt.

Die Bearbeitung des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des BBSR obliegt dem Stadtplanungsamt der Stadt Albstadt in Zusammenarbeit mit der Stadtkämmerei. Dabei werden rund 30 Stunden pro Woche für die Projektarbeit aufgewandt.

Themenbezogen werden die Abteilungen Amt für öffentliche Ordnung, Amt für Familie, Bildung, Sport und Soziales und Kulturamt einbezogen. Seit dem 01. März 2023 ist die Citymanagement Albstadt GmbH für die Verwaltung und Buchungsorganisation des KulTurms zuständig. Hierfür fallen rund 3 Stunden pro Woche an – Tendenz aufgrund der Zunahme der Buchungen steigend (Stand: Juni 2024).

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Die Umsetzung des Projekts fand durch einen Dienstleiter im Bereich des Messebaus statt. Hierdurch konnte vieles innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden. Durch umfassende Partizipation vieler Akteure konnte die Projektkonzeption schnell erfolgen und die Baugenehmigung eingereicht werden. Da die Bauleitung intern erfolgt ist, mussten hierfür keine zusätzlichen Akteure einbezogen werden. Ungeplanter Kostenfaktor waren die Brandschutzanforderungen und die Schließanlage.

Aufgrund fehlender Lagerflächen und einer professionellen Gastronomieküche stellt sich die Suche nach einem Betreiber, der das Lesecafé dauerhaft öffnet, als Herausforderung dar.