Berlin: Kuratiertes Erdgeschoss-Management in Zentren und Geschäftsstraßen

Kategorie:

Standortförderung und Leerstand

Stadtgestaltung und Immobilien

Organisation und Zusammenhalt

Einwohnerzahl: 3.850.800
Bundesland: Berlin
Jahr der Umsetzung: Seit 2021
Projektvolumen:  mehr als 100.000 Euro

Warum Best Practice?

  • Wissenstransfer und Übertragbarkeit: Die erarbeitete Methode zur Erfassung der einzelhandelsergänzenden Erdgeschossnutzungen wurde als Handbuch aufbereitet.
  • Partnerschaften: Vernetzung verschiedenster Stakeholder*innen in Berlin, u. a. Standortgemeinschaften, Verwaltung, IHK u. v. m.
  • Strategische Einbindung: Das Projekt wirkt im Zusammenhang mit einer Vielzahl weiterer Konzepte und Aufgaben, darunter die BerlinStrategie | Stadtentwicklungskonzept Berlin 2030, der StEP Zentren 2030 (Stadtentwicklungsplan), die Städtebauförderung sowie die bezirklichen Zentren- und Einzelhandelskonzepte.

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Erprobung, Konzeptionierung und anschließende Etablierung innovativer Ansätze und neuer Kooperationsstrukturen im Management von Flächen in Erdgeschosszonen etablierter Zentren
  • Auslotung und Aktivierung von Handlungsmöglichkeiten zur Ansiedlung neuer Nutzungen (soziale, gewerbliche, kulturelle, öffentliche)
  • Untersuchung von Gestaltungsmöglichkeiten an der Schnittstelle von öffentlichen Räumen und Erdgeschosslagen sowie die Integration konsumfreier Zonen

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

In Berlin gibt es etwa 80 städtische Zentren. Diese unterliegen in den letzten Jahren einem großen Wandel, welcher durch multiple Krisen verstärkt wurde. Ausgangspunkt des Projektes „Kuratiertes Erdgeschoss-Management in Zentren und Geschäftsstraßen“ waren die Auswirkungen der Pandemie in Verbindung mit laufenden Trends der Wirtschaft, die auf die städtischen Zentren wirken. Das Projekt gliedert sich in vier Teilprojekte und nimmt dabei u. a. verschiedene Agierende und Steuerungsinstrumente in den Blick.

Zur Ermittlung der Ausgangssituation wurde eine Methode zur Erfassung der einzelhandelsergänzenden Erdgeschossnutzungen erarbeitet. Begleitend wird die Erfassungsmethodik als Handbuch aufbereitet. Zudem werden laufend verschiedene Ansätze auf nationaler und europäischer Ebene recherchiert, mit denen andernorts eine aktive Steuerung des Branchen- und Nutzungsmix in gewachsenen Standortlagen im Erdgeschoss-Bereich verfolgt wird. Der Baustein „Flächenpooling“ geht der Frage nach, welche Anknüpfungspunkte und Voraussetzungen für eine koordinierte Gewerbeflächenvermietung in den Beständen landeseigener Wohnungsunternehmen bestehen. Zusätzlich wird in Kooperation mit der IHK Berlin und dem Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V. im Rahmen des Wettbewerbs „Mittendrin Berlin! 2022/2023“ der Ansatz der Kuratierung erprobt. Den Wettbewerb des Landes Berlin in Kooperation mit weiteren privaten Partner*innen gibt es bereits seit 2005. Er zeichnet Ideen und Konzepte lokaler Akteur*innen und Standortgemeinschaften aus, die die Zentren und Geschäftsstraßen der Stadt in besonderer Weise stärken.

Die Ergebnisse des kuratierten Erdgeschoss-Managements dienen der Weiterentwicklung und Qualifizierung bestehender Strategien und Instrumente auf gesamtstädtischer Ebene.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

Im Rahmen des Projektes wurde eine Vielzahl öffentlichkeitswirksamer Aktionen durchgeführt, die das Thema in den Medien vermitteln. So wurden zahlreiche Pressemitteilungen, Interviews und Beiträge verfasst. Des Weiteren wurden große Anstrengungen unternommen, um das Projekt gegenüber Stakeholder*innen, der Stadtgesellschaft sowie der Fach-Community zu vermitteln. Außerdem wurde ein sogenannter Begleitkreis als Gremium für den Zeitraum des Pilotprojekts einberufen. Dieser war besetzt mit Expert*innen zur Zentrenentwicklung.

2020

  • viermonatige Konzeptionsphase

2021

  • Januar: erfolgreiche Teilnahme der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen der Stadt Berlin mit dem Projekt am Bundeswettbewerb „Post-Corona-Stadt“
  • 18. März: digitales Begrüßungstreffen
  • 04. und 05. Mai: Beitrag beim Nationalen Stadtentwicklungskongress
  • 06. Mai: Teilnahme am IHK Ausschuss für Stadtentwicklung zur Information von Multiplikator*innen
  • 31. Mai: Stadtforum „Zukunft“: dialogartiges Format zur Förderung öffentlicher Meinungsbildung zu gesamtstädtischen Themen und Herausforderungen
  • 10. Juni: Teilnahme an der Fachsitzung Stadtplanung zur Sensibilisierung von Multiplikator*innen
  • 14. und 15. Juni: digitale Vernetzungswerkstatt I aller 17 Pilotprojekte
  • 21. September: Erfahrungsaustausch bezirklicher Akteur*innen mit dem Ziel der Wettbewerbsprogrammierung 2022/2023 Mittendrin Berlin!
  • 4. Oktober: Multiplikation des Ansatzes i. R. d. Treffen der Zuwenderstädte des Difu
  • 16. November: Vorstellung des Projektes in einem Instagram Live Talk mit der Goethe Institut Toronto und der University of Toronto, Scarborough
  • 17. November: Jour Fixe SenWiEnBe/bezirkl. Wirtschaftförderung zur Information von Multiplikator*innen
  • 25. November: gemeinsamer Jour Fixe mit den beauftragen Büros
  • Dezember: 1. digitale Bereisung, Ziel: Information zum Sachstand; 1. Begleitkreis; Austauschformat mit privaten Partner*innen zum Wettbewerb Mittendrin Berlin!
  • 4. Quartal 2021 – 1. Quartal 2022: 1. Erfassung der einzelhandelsergänzenden Erdgeschossnutzungen

2022

  • 1. Quartal 3. Quartal 2022: Recherche innovativer Ansätze zur Steuerung des Branchenmixes im Bestand; Auswahl geeigneter Fallbeispiele und Durchführung von Tiefeninterviews
  • 05. April: Digitaler Wettbewerbsauftakt Mittendrin Berlin! 2022/23
  • 07.  April: Digitaler Stehtisch I (Rückfrage-Kolloquium)
  • 27. April: Digitaler Stehtisch II
  • April 2022 – September 2023: Wettbewerb Mittendrin Berlin!
  • Mai: Begleitkreis; Vernetzungswerkstatt II
  • 04. Juli: Abgabe Ideenphase Wettbewerb 2022/23
  • Ende Juli: Jurysitzung I
  • August: Pressemitteilung zur Juryentscheidung und damit Start der Konkretisierungsphase
  • September: Vernetzungstreffen, Zweck: Information zum Sachstand, Erfahrungsaustausch zur Umsetzung, Diskussion von (Zwischen-)Ergebnissen; Fachrunde Thema Erdgeschoss: ressortinternes Austauschformat mit dem Ziel des Wissenstransfers, Erfahrungsaustauschs, Ausgestaltung von Schnittstellen mit Städtebauförderung etc.
  • Oktober: Begleitkreis; 2. analoge Bereisung
  • Oktober – November: Ideentreffen der 6 nominierten Initiativen
  • 14. November: Netzwerktreffen der nominierten Initiativen

2023

  • Ab Januar: Vorbereitungen zum Baustein Flächenpooling; Recherche von Ansätzen; Durchführung von Expert*inneninterviews
  • 1. Quartal: 2. Erfassung der einzelhandelsergänzenden Erdgeschossnutzungen
  • 1. Quartal – 3. Quartal 2023: Aufbereitung der Ergebnisse zu innovativen Ansätzen des Erdgeschossmanagements bzw. öffentlicher Räume an der Schnittstelle zum Erdgeschoss in Steckbriefen
  • Bis 23. Januar: Abgabe der ausgearbeiteten, qualifizierten Beiträge für den Wettbewerb Mittendrin Berlin!
  • Februar: Jurysitzung II Gewinnerbekanntgabe Mittendrin Berlin!
  • März: Auftaktveranstaltung der Gewinner-Initiativen Mittendrin Berlin!
  • April: Vernetzungswerkstatt III
  • Mai: Denkwerkstatt mit Bezirksvertretungen: Austausch mit ausgewählten Vertreter*innen bezirklicher Ämter (Wirtschaftsförderung) sowie anderen Verwaltungsbereichen der SenStadt zur Reflexion von Erfahrungen und Zwischenergebnissen
  • Juni: Eröffnung: Kiezbüro Wilhelmsruh; Immobilienstammtisch Leipziger Straße; Fachgespräch Flächenpooling: Erfahrungsaustausch mit den landeseigenen Wohnungsunternehmen im Rahmen des Bausteins Flächenpooling
  • Juli: 3. analoge Bereisung
  • September: Pop Up Event „Kino im Park“ Leipziger Straße; Immobilienstammtisch Leipziger Straße
  • November: Abschlussfilm Mittendrin; Vernetzungswerkstatt IV

2024

  • Berücksichtigung der Erkenntnisse und Erfahrungen in laufenden Aufgaben wie Stadtentwicklungsplanung Zentren, Städtebauförderung (Lebendige Zentren und Quartiere) etc.
  • Vorbereitung eines neuen Durchgangs des Wettbewerbs Mittendrin Berlin!

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Vereine; Kammern und Verbände; Sonstiges

Konkret:

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (Projektträger); IHK Berlin (Kooperationspartner Wettbewerb „Mittendrin Berlin! 2022/2023“); Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V. (Kooperationspartner Wettbewerb „Mittendrin Berlin! 2022/2023“); IG Leipziger Straße e. V.; Wilhelm gibt keine Ruh e. V.; landeseigene Wohnungsunternehmen

Aufwände

Finanziell:

Mit Ausnahme des Wettbewerbs Mittendrin Berlin, der nicht Gegenstand der Zuwendung ist, beläuft sich das Gesamtvolumen des Pilotprojektes auf rund 310.000 €.

Das Projekt wird im Rahmen der „Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit rund 195.000 EUR gefördert.

Personell:

Es wurden keine Personalstellen geschaffen. Die Durchführung erfolgte projektbezogen durch Einsatz vorhandener Ressourcen.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Erfolgsfaktoren sind engagierte Akteur*innen in allen Ebenen und Institutionen, sowohl auf privater, ehrenamtlicher wie wirtschaftlicher oder öffentlicher Seite. Die Aktivierung von Immobilieneigentümer*innen ist eine besondere Herausforderung.