Bremen: „Neu gedacht, neu gemacht“

Kategorie:

Innovation im Handel

Standortförderung und Leerstand

Stadtgestaltung und Immobilien

Einwohnerzahl: 568.000
Bundesland: Bremen
Jahr der Umsetzung: seit 2021
Projektvolumen: mehr als 100.000

 

Warum Best Practice?

  • Innovation: innovative Handelskonzepte in bestehenden, kleinen Handelsbetrieben erschließen neue Zielgruppen und sichern ihre Zukunftsfähigkeit
  • Strategische Einbindung: eingebettet in das Aktionsprogramm „Aufenthalt und Erlebnisqualität Innenstadt 2020-2021“ und die „Strategie Bremen Centrum 2030“

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Neue, zukunftsweisende und nachhaltige Modernisierungen in bestehenden Handelsbetrieben: Digitalisierung vorantreiben, Nutzungsvielfalt in den Flächen schaffen, energetische Sanierungen ermöglichen, etc.
  • Einkaufs- und Erlebnisqualität in der Innenstadt verbessern
  • Positives Storytelling

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Der Wettbewerb „Neu gedacht – neu gemacht“ richtete sich an bereits bestehende, kleine (gemäß KMU-Richtlinie) Einzelhandelsunternehmen der Bremer Innenstadt. Gerade bei kleineren und bereits länger am Markt bestehenden Handelsbetrieben, die schon vor Corona mit dem veränderten Einkaufsverhalten Einbußen erfahren haben, besteht ein erhöhter Investitionsstau.

Sie erhielten die Möglichkeit bei der Wirtschaftsförderung Bremen GmbH ein Konzept zur Modernisierung ihres Geschäftes einzureichen und ihre Investition gefördert zu bekommen. Die eingereichten Ideen wurden durch eine Fachjury nach festgelegten Kriterien bewertet (Stimmigkeit des Konzeptes, Innovationsgrad, Frequenzrelevanz, Nutzungsvielfalt, ökologische Nachhaltigkeit). Der erste Platz erhielt eine Förderung von 70.000 Euro, der zweite 50.000 Euro, der dritte 35.000 Euro und der vierte und fünfte Platz jeweils 20.000 Euro. Diese Mittel dürfen ausschließlich in investive Fremdkosten sowie Dienst- und Handwerkerleistungen fließen.

Die Gewinner*innen schafften durch Umgestaltung, Erweiterung und Zusammenlegung ihrer Geschäftsflächen Raum für eine Sortimentsausweitung, neue Workshop- und Veranstaltungsflächen sowie Aufenthaltsinseln mit Kaffeeangebot. Flankiert wurden die Umstrukturierungen durch neue Serviceangebote, wie einen 24-Stunden Automat, Reparatur, Verpackung und Lieferung. Smarte Besucherleit- und Kassensysteme optimieren das Einkaufserlebnis: über mobile Geräte können Produktinformationen abgerufen und gezahlt werden, mittels Augmented Reality werden Möbelstücke ins eigene Wohnzimmer abgebildet und Figuren historischer Bremer Persönlichkeiten erklären mehrsprachig über die Produktwelt und Stadtgeschichte.

Mit dem Perspektive gebenden Wettbewerb unterstützt die Wirtschaftsförderung Bremen ansässige Einzelhändler*innen darin, mit nötigen Modernisierung ihres Handelskonzepte in ihre Zukunft zu investieren.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

Im Herbst 2020 verabschiedete der Bremer Senat das Aktionsprogramm „Aufenthalt und Erlebnisqualität Innenstadt 2020-2021“. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise erhöht es mit 30 Einzelmaßnahmen die Attraktivität und Nutzungsvielfalt der Innenstadt und verbessert ihre Erreichbarkeit. Der Wettbewerb „Neu gedacht, neu gemacht – Einzelhandel innovativ, vielfältig, zukunftsfähig“ steht in einer Reihe mit vier weiteren Wettbewerben, über welche Pop-Up Stores sowie eines Concept Store bei ihrer Eröffnung unterstützt wurden. Die Wirtschaftsförderung Bremen erachtet den Unterstützungsbedarf im Bestand als ebenso wichtig wie neue, innovative Konzepte von außen zu akquirieren. Im Gespräch mit Gewerbetreibenden der Innenstadt und nach Auswertungen der zwei zuvor durchgeführten Wettbewerbe für Concept- und Pop-up-Stores wurde „Neu gedacht, neu gemacht“ entwickelt.

 In der Bewerbungsphase vom 2. August bis 30. September 2021 konnten bestehende Handelsbetriebe der Innenstadt Ideen zur Modernisierung ihres Geschäfts einreichen.

Im Oktober 2021 wurden die Gewinner*innen bekannt gegeben:

  • „Made in Bremen“ versammelt unter einer Dachmarke regionale Macher*innen von Produkten, Ideen, Kunst und Kultur
  • Buchhandlung Storm
  • Möbel- und Einrichtungsgeschäft „BoConcept“
  • Fachgeschäft „WOLLE“ mit der Schnittwerkstatt „schnitträume“
  • Zusammenschluss der drei Start-ups „Huddy“, „BLNKS“, „Flammkraft GmbH“.

Von Oktober 2021 bis August 2022 erstreckt sich der Förderzeitraum, in dem die eingereichten Maßnahmen von den ausgezeichneten Betrieben umgesetzt werden.

Vor und während der Wettbewerbsphase wurde der Wettbewerb umfangreich durch Direktansprache, Kooperationen mit Innenstadt-Akteur*innen sowie intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beworben.

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Dienstleistungsunternehmen;  Vereine; Kammern und Verbände; Immobilieneigentümer

Konkret:

Wirtschaftsförderung Bremen GmbH; Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa (mit dem Aktionsprogramm Innenstadt); CityInitiative Bremen Werbung e.V.; Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven; Handelsverband Nordwest; Digital-Lotsen Bremen und Bremerhaven

Aufwände

Finanziell:

Die Preisgelder in der Höhe von 195.000,00 Euro summieren sich mit einer Marketingpauschale von 5.000,00 Euro auf Gesamtkosten von 200.000 Euro.

Der Wettbewerb ist ein Teilprojekt des „Aktionsprogramm Innenstadt“, welches aus Mitteln des „Bremen Fonds“ finanziert wurde, der ein Gesamtvolumen von 13 Mio. EUR besitzt. Bei dem Bremen Fonds handelt es sich um Landesmittel. Davon wurden rund 1,5% für den Wettbewerb aufgewandt.

Personell:

Zahlreiche Mitarbeiter*innen der Wirtschaftsförderung Bremen GmbH aus den Abteilungen Unternehmensservice und Standortentwicklung, Akquisition und Projekte, Unternehmenskommunikation, (Online)-Standortmarketing, Digital-Lotsen, Recht / Beteiligungen sowie Kaufmännische Dienste haben an der Realisierung des Wettbewerbs mitgewirkt. Darüber hinaus ist seit Dezember 2020 eine zusätzliche, volle Personalstelle geschaffen worden, welche für die Abwicklung aller Projekte, die die Wirtschaftsförderung Bremen im Rahmen des „Aktionsprogramms Innenstadt“ sowie des „Zukunftsfonds Innenstadt“ umsetzt, zuständig ist.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

  • Damit gut kalkuliert und zielgerichtet agiert werden kann, ist es wichtig umfangreich mit allen relevanten Akteur*innen zu kommunizieren und Höhe und Inhalte der Modernisierungsbedarfe zu ermitteln. Hierfür kann sich eine Umfrage eignen.
  • Die Wettbewerbsphase sollte mindestens sechs, eher acht Wochen laufen und nicht in den Zeitraum des Weihnachtsgeschäfts fallen.
  • Wenn nicht alle Kompetenzen für die Öffentlichkeitsarbeit (Grafik, Landingpage etc.) im Hause vorhanden sind, müssen zusätzliche Budgets eingeplant werden.