Herne: Neue Höfe

Kategorie:

Stadtgestaltung und Immobilien

Events, Belebung und Frequenz

Standortförderung und Leerstand

Einwohnerzahl: 164.200
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Jahr der Umsetzung: seit 2022
Projektvolumen: mehr als 100.000 Euro

Warum Best Practice?

  • Nachhaltig & innovativ: Revitalisierung und Aufwertung eines Bestandsgebäudes zu einem modernen, multifunktionalen Konzept, das Denkmal und moderne Architektur miteinander verbindet
  • Frequenzbringer für die Innenstadt durch zukunftsfähiges Mixed-Use-Konzept, das 500 Arbeitsplätze in Innenstadtlage schafft
  • Erfolgsmodel: vollvermietet und mehrfach ausgezeichnet

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Nachhaltige Aufwertung der Herner Innenstadt
  • Durch Revitalisierung neues Leben in das Zentrum bringen
  • Kombination eines zukunftsfähigen Nutzungskonzepts mit einem attraktiven architektonischen Konzept, welches die denkmalgeschützte Immobilie ehrt

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Das ehemalige Hertie-Warenhaus mit denkmalgeschützter Fassade in der Innenstadt Hernes wurde in eine moderne Mixed-Use-Immobilie mit Büros, Gastronomie, Ladenlokalen und einem Fitnessstudio umgewandelt. Die moderne Architektursprache erhält das Denkmal, überwindet dabei den 1960er-Jahre Warenhaus-Charakter und schafft ein zeitgemäßes Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität.

Nachdem die Immobilie seit 2009 leer stand, entwickelte die Stadt 2014 ein umfassendes Quartierskonzept, welches auch die Begrünung des Robert-Brauner-Platzes beinhaltete. In einem Vergabeverfahren wurde die Immobilie an die Landmarken Neue Höfe Herne GmbH verkauft.

Im Rahmen der Projektentwicklung wurden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für die Neuen Höfe Herne geprüft. Festgeschrieben war die Ansiedlung einer Gastronomie im Erdgeschoss. Das fehlende Angebot von modernen Büroflächen in der Herner Innenstadt führte dazu, dass diese Nutzung für die Obergeschosse gewählt wurde. Im Untergeschoss befand sich eine große Fläche ohne Tageslicht. Hier eröffnete ein Fitnessstudio. Ein angrenzendes Parkhaus bietet ausreichend Parkmöglichkeiten. Mit diesen neuen Angeboten konnte die gewünschte Frequenz in die Herner Innenstadt gebracht werden.

Große Glasfronten und zwei offene Lichthöfe wurden zur Belichtung von oben ins Gebäude geschnitten. Sie schaffen heute eine freundliche und helle Atmosphäre. Der größere Lichthof dient zugleich als Treffpunkt, Kommunikationsort und zentraler Orientierungspunkt.

Der Komplex ist vollvermietet und wurde Mitte 2022 an den Investment und Asset-Manager Advenis Germany verkauft. Die Neuen Höfe 2021 wurden mit dem polis Award in Silber (Kategorie Reaktivierte Zentren) ausgezeichnet sowie mit dem silbernen FIABCI Prix d´Excellence Germany (Kategorie Gewerbe).

Nach elf Jahren Leerstand ist die erfolgreiche Revitalisierung ein Symbol des Wandels und der Zukunft der Herner Innenstadt mit großer Strahlkraft. 

 

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

  • seit 2009: Leerstand der Immobilie
  • November 2014: Kauf der Immobilie von der Stadtentwicklungsgesellschaft (Entwicklung eines Quartierskonzepts, Wettbewerbsausschreibung)
  • Juli 2015: Projekteingang
  • 2016: Zustimmung Stadtrat zu Verkauf der Immobilie an Landmarken Neue Höfe Herne GmbH (Projektgesellschaft der Landmarken AG) mit Auftrag zur Sanierung und Umnutzung
  • Dezember 2017: Einreichung Bauantrag
  • August 2018: Abschluss Mietverträge (~ 3 Jahre Mietersuche)
  • September 2018: Rückbau und Schadstoffsanierung
  • April 2019: Beginn Revitalisierung
  • Oktober 2020: Inbetriebnahme der ersten (Büro-)Flächen
  • Januar 2022: Schlussabnahme Neue Höfe Herne
  • Juli 2022: Inbetriebnahme der letzten Mietfläche (Nährstoffreich)

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Hotellerie / Gastronomie, Kammern und Verbände

Konkret:

HPP Architekten GmbH; Freundlieb Bauunternehmung GmbH & Co. KG; Gemeinsam für das Quartier Initiative

Aufwände

Finanziell:

Die Sanierung und Umnutzung wurde 2018 von der Städtebauförderung mit 740.800 Euro (brutto) gefördert.

Personell:

In die Umsetzung des Projektes waren vier Mitarbeiter*innen der Landmarken AG in einer Laufzeit von 4 bis 5 Jahren eingebunden.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

In Abstimmung mit dem Denkmalschutz waren in der Kaufhausstruktur (große Flächen, kaum Licht) unter teilweise unveränderbaren Bedingungen (Kubatur, Zuschnitt, Statik) effiziente Grundrissstrukturen zu schaffen. Zwei Lichthöfe (1. – 4. und 2. – 4. OG) sowie neue Fensteröffnungen und Fenster (1. OG – 3. OG) wurden in die Fassade eingebaut, um die Fläche bis ins UG nutzbar zu machen.

Die Herausforderung war, durch eine von vielen Investoren gemiedene Immobilie in einer Mittelstadt im Strukturwandel, dauerhaft für Belebung und Frequenz zu sorgen. In der Konzeptentwicklung war die Partizipation der Bevölkerung entscheidend, um einen Ort zu schaffen, der die Menschen in die Innenstadt zieht.

Um die Nutzungen zu ermöglichen, musste das Parkhaus nebenan gekauft werden.

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