Frankfurt am Main: Post-Corona-Innenstadt Frankfurt

Kategorie:

Erlebnis- und Lebensraum

Organisation und Zusammenhalt

Mobilität und Erreichbarkeit

Einwohnerzahl: 768.000
Bundesland: Frankfurt am Main
Jahr der Umsetzung: Seit 2020
Projektvolumen: mehr als 100.000 Euro

Warum Best Practice?

  • Innovation: Mut den Stadtraum als Experimentierlabor für neue Lösungen krisenfester Stadt- und Quartiersstrukturen zu nutzen.

  • Vernetzung und Wissenstransfer: Grundgedanke ist die Veränderungskraft des Kollektivs. Der Erfolg basiert auf einem großen Netzwerk verschiedenster Partner*innen und Akteur*innen der Frankfurter Innenstadt. Wissenschaftliche Begleitung durch Universitäten und Hochschulen.

  • Identifikation: Durch partizipative Angebote im öffentlichen Raum konnte die Stadtgesellschaft die Transformation austesten und mitgestalten.

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Entwicklung innovativer und beispiel­gebender Lösungen für krisenfeste Stadt- und Quartiersstrukturen
  • Verbesserung der zukünftigen Handlungsfähigkeit und Umsetzung von Projekten auf Grundlage von bereits vorhandenem und erarbeitetem Wissen
  • Zusammenkommen und gemeinsame Umsetzung von Projekten durch Stadtverwaltung im Schulterschluss mit der Stadtgesellschaft

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Das Pilotprojekt setzte sich mit den Folgen multipler Krisen in der Innenstadt Frankfurt am Main auseinander, die Corona hervorhob und für jeden sichtbar machte. Gesucht waren innovative und beispiel­gebende Lösungen für krisenfeste Stadt- und Quartiersstrukturen. Ziel war es, Strukturen aufzubauen, die zu einer Diversifizierung der Innenstadtangebote beitragen und die Akteur*innen ermutigen, künftig dynamischer mit Hilfe passender Handlungsoptionen auf Krisen und Unsicherheiten zu reagieren. Damit sollte die Resilienz der Innenstadt beispielhaft und übertragbar erhöht werden.

Das Projekte wurde im Rahmen von vier Aufgabenstellungen bearbeitet. Erstens wurden die Leitfunktionen der Innenstadt (Einzelhandels-, Büro-, Verwaltungs-, Kultur-, Freizeit- und Wohnstandort) herausgearbeitet, mit dem Ziel diese zu stärken. Zweitens wurden nachhaltige Mobilitätsprojekte entwickelt, die gleichzeitig den Ansprüchen einer klimagerechten Stadt als auch einer attraktiven Innenstadt mit hoher Aufenthalts- und Wohnqualität gerecht werden. Drittens stand die Erarbeitung und Umsetzung von attraktiveren und klimaangepassten Gestaltung des Öffentlichen Raumes im Fokus der Projektbeteiligten. Viertens wurde eine kooperative Akteurslandschaft aufgebaut, die zur effektiven und nachhaltigen Innenstadtentwicklung beiträgt.

Die „Post-Corona-Innenstadt Frankfurt“ zielte auf einen breit angelegten, kooperativen Dialogprozess ab. Dabei wurden verschiedene Formen der Prozessträgerschaft, des Projektmanagements und der Beteiligung auch anhand kleinerer Projekte und agiler Prozesse entwickelt und getestet. Die Frankfurt University of Applied Science begleitete das Projekt über fünf Semester im Rahmen eines Studium Generale.

Im Rahmen des Pilotprojekts installierte das Deutsche Architekturmuseum Ausstellungen im öffentlichen Raum sowie ein partizipatives Reallabor auf der Hauptwache. Während des „Sommer am Main“ wurde erprobt, wie sich der Straßenraumes am Mainkai durch eine Sperrung für den Autoverkehr als Begegnungsraum gestalten lässt. Stakeholder*innen kamen zusammen, um für das Karstadt-Areal ein Nachnutzungskonzept auszuarbeiten. Vernetzungswerkstätten und Bereisungen mit den anderen Pilotpojekten stießen weitere Projektidee und Entwicklungen an.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

2020

  • 22. August: 1. „Aktionstag am Mainkai“ der Initiative Making Frankfurt

2021

  • 27. Januar: Zusage der Förderung im Rahmen des Projektaufrufs der Nationalen Stadtentwicklungspolitik „Post Corona Stadt“
  • 18. März: digitales Begrüßungstreffen aller 17 ausgewählten Post Corona Stadt-Pilotprojekte
  • 14. und 15. Juni: digitale Vernetzungswerkstatt #1
  • 07. bis 26. Juli: 3-teiliger Bürger*innendialog „Urban Green“
  • 18. September: 2. „Aktionstag Innenstadt“ der Initiative Making Frankfurt
  • 14. bis 16. September: 15. Bundeskongress in Berlin unter dem Titel „Transformation gestalten – Aufbruch zur urbanen Resilienz“, PCS-Sideevent zum Thema „Testfeld Straße“
  • 20. und 27. Oktober: Einführung/Vorstellung der Aufgabenstellung „Reaktivierung der Innenstadt – Online vs. Stationärem Handel“ i. R. d. Studium Generale, Modul 01, Frankfurt University of Applied Science FRA UAS
  • 14. Dezember: Digitale Bereisung des Projektes, Ziel: Information zum Sachstand

2022

  • 02. Februar: Präsentation Studium Generale, 4 SWOT-Analysen von Zeil und Goethestr., Modul 01
  • 13. und 20. April: Start Modul 02 im Studium Generale der FRA UAS
  • April/Mai: 3-teiliger Stakeholder*innen-Workshop zum Karstadt-Areal
  • 11. Mai: Regnose Workshop in Kooperation mit externer Agentur und Vertreter*innen der Stadt der Stadt Frankfurt, Modul 02
  • 18. und 19. Mai: Vernetzungswerkstatt #2
  • 23. Juni: Jurysitzung „Wohnzimmer Hauptwache“
  • 29. Juni: Präsentation Studium Generale, vier Präsentationen mit unterschiedlichen Strategischen Ansätzen, Modul 02
  • 22. Juli – 04. September: „Sommer am Main 2022“
  • 07. September – 12. November: Reallabor des Deutschen Architekturmuseums (DAM) „Wohnzimmer Hauptwache“
  • 19. Oktober: 2. Bereisung des Pilotprojekts zum Informationsaustausch (zu Besuch in Frankfurt: Vertreter*innen von BBSR, BMWSB, urban catalyst, forward)
  • 20. Oktober: Einführung in die Vorlesung „Reaktivierung der Innenstadt – Online vs. Stationärem Handel“ im Studium Generale, Modul 03
  • 26. Oktober und 02. Dezember: externe Präsentationen bzgl. Einzelhandel, Gastronomie und Architektur, Modul 03

2023

  • 11. Januar: Präsentation Studium Generale, fünf Präsentationen mit Strategischen Betrachtungen zur Reaktivierung der Zeil, Modul 03
  • 06. Februar – 22. März: „Pop-up-Schaufenster-Ausstellung“ in der Braubachstraße 7
  • 02. März: Workshop Zukunft Innenstadt
  • 23. – 30. März: Testwoche in der „Agentur des städtischen Wandels“ (AdsW), mitte frankfurt, Braubachstraße 7
  • 12. und 26. April: Einführung, Impulsvorträge und Erfahrungsaustausch im Studium Generale, Modul 04
  • 24. und 25. April: Vernetzungswerkstatt #3
  • seit April: Interimsnutzung und -bespielung der Agentur des städtischen Wandels
  • 05. Juni: Präsentation Studium Generale, Modul 04
  • 14. Juni: 3. Bereisung des Pilotprojekts zum Informationsaustausch
  • 30. Juni: Eröffnung „Lange Bank“ auf der Hauptwache
  • 30. Juni – 10. August: „Lange Bank“ auf der Hauptwache und Friedrich-Stotze-Platz
  • 04. Juli – 20. August: Sommer am Main 2023
  • 07. Juli – 30. Juli: DAM-Wanderausstellung „Zukunft Innenstadt“ am Mainkai
  • 10. Juli: Präsentation Studium Generale, vier Präsentationen mit Strategischen Betrachtungen zur Reaktivierung der Zeil, Modul 04
  • 10. – 21. August: Lange Bank am Mainkai während des Sommer am Main
  • 11. – 30. August: DAM-Wanderausstellung „Zukunft Innenstadt“ auf der Hauptwache
  • 21. August – 09. September: Lange Bank auf der Hauptwache
  • 08. September: Lange Bank als Tribüne für die EZB Basketball Open Gym Aktion
  • 09. September – 09. Oktober: Lange Bank auf dem Francois Mitterand Platz im Bahnhofsviertel. Start anlässlich OPEN VIERTEL 2023 am 09. September
  • 12. und 13. September: 16. Bundeskongress in Jena unter dem Titel „Zukunftswerkstatt StadtLand – Wege zu einem neuen Miteinander!“, PCS-Sideevent „Post-Corona-Innenstadt: aktiviert I kuratiert I transformiert?
  • 22. September: Finale im DDC-Wettbewerb WAS IST GUT 2023, Jury, Auszeichnung und Preisverleihung
  • 09. Oktober – 09. November: Lange Bank auf dem Paulsplatz – Eröffnung mit Stabsstelle Paulskirche und OB Mike Josef am 9. Oktober
  • 14. Oktober: erstes Gipfeltreffen an der Langen Bank (Paulsplatz und AdsW)
  • 18. Oktober und 01. November:: Einführung,  Impulsvorträge und Erfahrungsaustauschin im Studium Generale, Modul 05
  • 01. und 08. November: externe UN-Präsentationen bzgl. Stadtentwicklung, Modul 05
  • 07. und 08. November: Vernetzungswerkstatt #4
  • 9. November 2023 – 25. Februar 2024: Lange Bank auf dem Willy-Brandt-Platz
  • 23. – 27. November: Lange Bank in die Wallanlagen während der Operngala
  • 20. Dezember: Präsentation Studium Generale, Präsentationen mit Strategischen Betrachtungen zur Reaktivierung der Zeil, Modul 05
  • Dezember: Abgabe des Endberichts „Post-Corona-Innenstadt Frankfurt“

2024

  • ab Januar: Weiterentwicklung des Modellprojekts und Etablierung eines interdisziplinär aufgestellten Teams „Transformationsgestaltung“ in der Agentur des städtischen Wandels

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Einzelhandel; Hotellerie/Gastronomie; Vereine; Kammern und Verbände; Immobilieneigentümer; Stiftungen; Bürgerschaft; Sonstiges

Konkret:

Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main; Deutsches Architekturmuseum DAM; Making Frankfurt; Städtebaubeirat der Stadt Frankfurt am Main; Frankfurt University of Applied Sciences FRA UAS; Hochschule Geisenheim; TU Darmstadt; Goethe-Universität; Studierende der hessischen Kreativ-Hochschulen; Initiative Gastronomie Frankfurt e.V.; Stabstelle Stadtmarketing; Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH; Magistrat der Stadt Frankfurt am Main: Dezernat I – Hauptverwaltung und Sport/ OB-Büro, Dezernat III – Planen und Wohnen, Dezernat IV – Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing, Dezernat V – Bürger*innen, Digitales und Internationales, Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft, Dezernat IX – Ordnung, Sicherheit und Brandschutz, Dezernat Klima X – Klima, Umwelt und Frauen, Dezernat XII – Mobilität; Stadtverwaltung: Presseamt, Amt für multikulturelle Angelegenheiten, Stabsstelle Digitalisierung, Amt für Bau und Immobilien, Ordnungsamt, Straßenverkehrsamt, Kulturamt, Volkshochschule,  Stadtbücherei, Historisches Museum, Museum Angewandte Kunst, Institut für Stadtgeschichte, Frankfurter Kinderbüro, Sportamt, Denkmalamt, Stadtvermessungsamt,  Bauaufsicht, Amt für Wohnungswesen, Amt für Straßenbau und Erschließung, Grünflächenamt,  Umweltamt, Klimareferat, Stabsstelle Sauberes Frankfurt, Frankfurt GreenCity, Stabsstelle Stadtmarketing; Städtische Gesellschaften: TCF Tourismus + Congress GmbH, FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH, KEG – Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft; Vereine und Initiativen: Architects4Future, Bundesstiftung Baukultur, Faitrade Frankfurt e. V., Netzwerk Architekturkommunikation, Netzwerk für Gemeinschaftliches Wohnen e.V., RADAR, Schulen und Schulklassen, solon gGmbH, Speculative Futures, Sportkreis Frankfurt e. V., stadtlabor, Umweltlernen in Frankfurt e. V., WDC World Design Capital Initiative FRM u. v. w.

Aufwände

Finanziell:

Das Gesamtprojektvolumen des Pilotprojektes umfasste rund 550.000 EUR. Weiter zu unterteilen in:

  • Projektmanagement und Workshops: rund 88.000 EUR
  • Öffentliche Innenstadtdialoge: rund 69.000 EUR
  • Impulsprojekte: rund 220.000 EUR
  • Wanderausstellung: rund 173.000 EUR

Das Projekt wurde dabei zu 50 % im Rahmen der „Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert. Die restlichen 50 % wurden durch die Stadt Frankfurt am Main getragen.

Personell:

Die Laufzeit des Post-Corona-Innenstadt-Pilotprojektes von Anfang Mai 2021 bis Dezember 2023 umfasste rund 35 Monate, zuzüglich des Vorlaufs für die Bewerbung, die auf einen Aktionstag am 22. August 2020 zurückging. Dieser initiale Aktionstag wurde fast vollständig ehrenamtlich in kürzester Zeit durch die im Juni 2020 gegründete Initiative Making Frankfurt konzipiert und organisiert. Nach der geglückten Bewerbung wurde ab August 2021 eine auf drei Jahre befristete Vollzeitstelle im Stadtplanungsamt für die Projektleitung (TvöD 13) eingerichtet. Ebenfalls wurden von Seiten des wichtigsten Pilotprojektpartners, des Deutschen Architekturmuseums DAM, personelle Ressourcen sowohl auf konzeptionell-strategischer wie auch operativ-unterstützender Ebene bereitgestellt, die nicht aus Fördermitteln finanziert wurden. Die Fördermittel wurden ausschließlich für Aufträge an Dritte inkl. Sach- und Verbrauchskosten verwendet. 

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Für die Innenstadt waren die durch die Corona-Pandemie aufkommenden Herausforderungen vielschichtig und weitreichend.

Zu Beginn des Pilotprojekts standen eine Vielzahl von Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gab. Vielmehr kristallisierte sich auf der Suche nach Antworten die Erkenntnis heraus, dass es um eine andere, neue Art des Fragenstellens und Antwortensuchens geht. Es ging darum „Raum für Neues“ zu schaffen, die Veränderungskraft des Kollektivs und der Schwarmintelligenz einzuladen und ergebnisoffen in einen Gestaltungsprozess zu gehen, der nichts weniger als die Zukunft unserer Innenstädte zum Inhalt hatte.

Das Ziel des Projekts bestand nicht darin, am Ende einen „schönen Plan“ zu präsentieren. Es ging vielmehr darum, Strukturen aufzubauen, die zu einer Diversifizierung der Innenstadtangebote beitragen.

Auf die Fragestellung, wie akute Krisen zu überwinden und neue Lösungsansätze für eine Integrierte Stadtentwicklung unter Berücksichtigung von Resilienzaspekten zu finden sind, können weder private noch öffentlich bestellte Berater*innen, einzelne Akteursgruppen, Ämter oder Abteilungen alleine Antworten finden. Vielmehr geht es darum tragfähige integrierte Prozessstruktur aufzubauen und zu etablieren, die über längere Zeit wirken können.

Zu den gezielt anzusprechenden Stakeholder*innen gehören als potentielle Partner*innen in einer Großstadt wie Frankfurt: Kreative, Stadtforscher*innen, Stadtmacher*innen, Projekt- und Stadtentwickler*innen, Stadt- und Landschaftsplaner*innen, Architekt*innen, Mobilitätsexpert*innen, Zukunftsforscher*innen, Klimaforscher*innen und -aktivist*innen, Wirtschaftstreibende, Händler*innen, Gastronom*innen, Bänker*innen, Museumsmacher*innen, Stadtvermarkter*innen, Wirtschaftsförder*innen, politische Vertreter*innen und weitere hinreichend sichtbare und damit kontaktierbare Akteur*innen.

Unter Nutzung der Expertise der jeweiligen Interessensgruppen können Synergien geschaffen werden, um ein Klima für langfristige Strategien aber auch kurzfristige Interventionen zur Stärkung der Innenstadt zu erzielen.

Das erfordert ein hohes Maß an Transparenz, Vertrauen und Offenheit. Dieser Paradigmenwechsel, der mit der Bereitschaft zur Transformation und Veränderung der inneren Haltung verbunden ist, setzt voraus, dass Gewohnheiten hinterfragt und diese in weiten Teilen auch überwunden werden.

Im Zusammenspiel bürgerschaftlicher Forderungen, politischer Verhandlungen und verwaltungsunterstützter Umsetzungen gewinnt kollaboratives Wirken und Handeln an Bedeutung. Dank intermediärer Akteur*innen wie der Agentur des städtischen Wandels, Making Frankfurt und dem Städtebaubeirat sowie Expertenrunden und einem Lenkungskreis werden Abstimmungsprozesse transparenter und agiler.

Kooperative Stadtentwicklungsprozesse sind eine enorme Koordinations- und Kommunikationsaufgabe. Ziel ist es, mehrheitsfähige Lösungen zu finden, die trotzdem innovativ sind.

Als größte Herausforderung stellen sich immer wieder kurzer Vorlaufzeiten urbaner Interventionen heraus. Bei allem Erfolg von Aktionstagen und Reallaboren in Bezug auf experimentelle Stadtentwicklung und die agile Vernetzung von Akteursgruppen, ist eine solide und professionell begleitete Öffentlichkeitsarbeit mit PR-Kampagnen nicht zu unterschätzen. Gleichzeitig erheben temporäre Umgestaltungen von Stadt- und Straßenräumen nicht den Anspruch auf Verstetigung und bleiben somit punktuell wirksame Testfelder. Was bleibt sind Bilder und Erinnerungen, mit denen weitergearbeitet werden kann.

Es bedarf immer eines Weitermachens. Begonnene Prozesse müssen die Chance haben weitergeführt und vertieft zu werden, um die gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Orte übertragen zu können.

Mit der Agentur des städtischen Wandels in der Braubachstraße 7 wurde in Frankfurt ein Treffpunkt in zentraler Lage geschaffen, an dem Stadtentwick­lung integriert, nachhaltig, zukunftsorientiert und vor allem gemeinsam vorgedacht und umgesetzt wird. In kooperativen Dialog- und Arbeitsprozessen werden hier gezielt auch neue Akteur*innen adressiert und ermutigt, künftig dynamischer mit Unsicherheiten umzugehen und auf Krisen zu reagieren.

Zudem helfen Momente des niedrigschwelligen Zusammenkommens und Feierns, um gesellschaftlich definierte Rollen und Hürden zu überwinden. Im Vordergrund steht das Erlebnis – oftmals verbunden mit dem kulturell tief verankerten gemeinsamen Essen und Trinken. Das Überwinden sozialer Unterschiede und der Aufbau von Vertrauen helfen in der weiteren Zusammenarbeit.

Das gesamte Vorhaben war nur als großes Gemeinschaftsprojekt realisierbar, in das alle sich im Rahmen ihrer möglichen, in weiten Teilen auch ehrenamtlichen, Kapazitätenen eingebracht haben.