Siegen. Wissen verbindet

Kategorie:

Stadtgestaltung und Immobilien

Mobilität und Erreichbarkeit

Organisation und Zusammenhalt

Einwohnerzahl: 105.000
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Jahr der Umsetzung: seit 2013
Projektvolumen: mehr als 100.000 €

Warum Best Practice?

  • Positive Strukturveränderung: Durch den Universitätsbetrieb in der Innenstadt sowie kulturelle Veranstaltungen auf dem Schlossplatz wird studentisches Leben in das Zentrum geholt und trägt zu einer steigenden Urbanität, Lebendigkeit und Attraktivität bei.
  • Strategische Einbindung: in Verbindung mit dem Stadterneuerungsprojekten „Siegen – Zu neuen Ufern“ und „Rund um den Siegberg“ erfährt die Stadt eine umfassende Attraktivierung als Lebens- und Wirtschaftsraum.

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Universität und Innenstadt sowie Universitäts- und Stadtgesellschaft räumlich und funktional miteinander verbinden
  • Verkehre im Stadtgebiet reduzieren
  • Gesteigerte Potenziale für Handel, Dienstleistungen und neue Nutzungskonzepte geben

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Mit dem Projekt „Siegen. Wissen verbindet“ folgt die Stadt Siegen in Kooperation mit der Universität dem Leitbild einer Stadt der kurzen Wege, einer Stadt mit moderner Infrastruktur und einer Stadt, in der alle Bürgerinnen und Bürger ihren Platz finden.

Seit ihrer Gründung als Gesamthochschule 1972 wuchs die Universität Siegen ausgehend vom Haardter Berg auf mehr als ein Dutzend unterschiedliche Standorte, die über die Stadt verteilt sind, mit dem Nachteil langer Wege für zeitweise mehr als 20.000 Studierende und dem entsprechenden zusätzlichen Verkehr. Mit dem Projekt, das zunächst den Namen „Uni (kommt) in die Stadt“ erhielt und jetzt unter dem Slogan „Siegen. Wissen verbindet“ umgesetzt wird, verfolgt die Universität eine Zwei-Standort-Strategie mit einem „Berg-Campus“ auf dem Haardter Berg und einem „Stadt-Campus“ in der Innenstadt. Damit wird die Erreichbarkeit verbessert, die Fakultäten werden stärker konzentriert, und die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird optimiert.

Zudem bietet der Umzug in die Innenstadt vor dem Hintergrund der positiven Entwicklungen des Stadterneuerungsprojektes „Siegen – Zu neuen Ufern“ und dessen Fortschreibung „Rund um den Siegberg“ gerade für die Ober-, aber auch für die Unterstadt vielfältige Potenziale für Handel und Dienstleistungen – ob im Bestand oder in Form von Neugründungen. Die erste Fakultät ist bereits 2016 in die Innenstadt gezogen und konnte die erhofften Effekte zugunsten Einzelhandel und Dienstleistungsangeboten erzielen.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

Schritt I (abgeschlossen) – Umzug der Fakultät III ins Untere Schloss

  • 2013: Beginn der Planungen zum Umzug der Universität vom Haardter Berg in die Innenstadt
  • Februar 2013: Start der Bürgerinformationsreihe „Uni kommt in die Stadt“
  • April 2015: Eröffnung des ersten Teils des „Campus Unteres Schloss“
  • Sommer 2016: Nutzung des „Campus Unteres Schloss“ für den Universitätsbetrieb

Schritt II – Weiterführung des Projektes

Das Gesamtprojekt „Siegen. Wissen verbindet“ sieht für die Zukunft zwei weitere Fakultäten in zentralen Innenstadtlagen vor, unmittelbar nördlich und südlich an den Campus am Unteren Schloss anschließend.

  • Oktober 2019: Bürgerdialog zum Projektauftakt „Siegen. Wissen verbindet“
  • November 2019: Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbs
  • Januar 2020: Unterzeichnung der städtebaulichen Verträge zwischen Universität und Stadt
  • Juni 2020: Beauftragung des städtebaulichen Masterplans
  • Oktober 2020: Preisverleihung des städtebaulichen Wettbewerbs
  • März 2021: Beauftragung zur Erstellung der Bebauungspläne
  • August 2021: Fertigstellung des Masterplans mit Gestaltungshandbuch als Grundlage zur Erstellung der Bebauungspläne
  • Frühjahr 2022: Fertigstellung der Bebauungspläne
  • 2024: Start der ersten Bauausführung
  • 2028: Fertigstellung der letzten Bauausführungen und Neugestaltung des öffentlichen Raums

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Einzelhandel; Hotellerie / Gastronomie; Immobilieneigentümer; Bürgerschaft; Hochschule/ Wissenschaft;

Konkret: Universität Siegen; kommunale Fachabteilungen (u.a. Straße und Verkehr, Grünflächen und Umwelt, Stadtentwicklung, Stadtplanung); externe Fachplanerinnen und Fachplaner (Städtebau/Stadtplanung, Architektur, Landschaftsarchitektur, Verkehr, Gewässerbau); Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW; Fördergeber der Stadterneuerungsmittel (Bund, Land und Bezirksregierung); zuständige Entscheidungsgremien wie das LWL Münster; ein lokales Baukonsortium, welches als Eigentümer der Immobilien am Campus Gelände auftritt; Immobilien- und Standortgemeinschaft Oberstadt e.V.; Gesellschaft für Stadtmarketing Siegen e.V.

Aufwände

Finanzen: Für die Umgestaltung des „Campus Unteres Schlosses“ wurden 40 Mio. Euro aufgewandt, welche zu großen Teilen durch die Städtebauförderung des Landes NRW übernommen wurden.

Da sich die Weiterführung des Projektes aktuell noch in der Planung befindet, sind die abschließenden Kosten noch nicht abzusehen.

Personal: Der Umzug der ersten Fakultät wurde im Zuge des Stadtentwicklungsprogramms „Siegen – Zu neuen Ufern“ in einem Zeitraum von fünf Jahren umgesetzt und abgeschlossen. Das gesamte Projekt hat eine Vollzeitstelle in der Projektleitung gebunden sowie die Vergabe von Planungsleistungen (Leistungsphase 1 bis 9 HOAI) an ein externes Planungsbüro erfordert.

Da sich die Weiterführung des Projektes derzeit noch in der Planung befindet, ist der Umfang der benötigten Arbeitsstunden in diesem Zusammenhang derzeit noch nicht abzusehen.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

In Zukunft wird das gesamte Projekt von einem politisch besetzten Arbeitskreis begleitet. Hier werden alle den Bauprozess begleitenden Entscheidungen (Bemusterung, Zeitplanung, Kostenentwicklung etc.) mit Fachplanungen besprochen und Entscheidungsempfehlungen ausgesprochen.

Unbenommen von diesem Vorgehen wurden die grundlegenden Entscheidungen stets dem Rat der Universitätsstadt Siegen zum Beschluss vorgelegt. Bei vergangenen Stadtumbauprojekten hat die Stadt mit dieser Vorgehensweise gute Erfahrungen gesammelt und möchte dies auch bei dem Projekt „Siegen. Wissen verbindet“ weiter nutzen.