Amberg: Stadtlabor

Kategorie:

Standortförderung und Leerstand

Marketing und Kommunikation

Organisation und Zusammenhalt

Einwohnerzahl: 42.000
Bundesland: Bayern
Jahr der Umsetzung: seit 2021
Projektvolumen: mehr als 100.000 €

Warum Best Practice?

  • Innovation: Digitale Technik wird sinnvoll mit lokalen Erlebnissen und einem Identitätsort verbunden. Der Kreativraum motiviert Unternehmer*innen niederschwellig für neue Experimente und bringt Abwechslung in die Altstadt. 

  • Partnerschaft: Das Netzwerk fördert Kooperationen und unterstützt Jungunternehmer*innen beim Gründungsprozess.

  • Erfolgsmodell: Im ersten Jahr brachten 12 Pop-Ups frischen Wind in die Altstadt. Die flexiblen Arbeitsplätze, Kurse und Netzwerkveranstaltungen erfahren eine hohe Nachfrage. 

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Das vorhandene digitale Netzwerk und die Kreativität rund um den Amberg Blog auch offline sichtbar machen.

  • Das Image der Amberger Altstadt verjüngen und innovativer gestalten.

  • Ein niederschwelliges Angebot zum Experimentieren und Testen von Geschäftsideen und digitalen Handwerkszeug schaffen.

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Das Stadtlabor ist ein Kreativraum im Herzen der Amberger Altstadt. Hier verbinden die Wirtschaftsförderer Vorteile digitaler Vernetzung erfolgreich mit einem lokalen Begegnungs- und Identitätsort.

Das Projekt wird im Rahmen der “digitalen Einkaufsstadt Bayern” mit 60.000€ vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert. Im Erdgeschoss eines ehemaligen Reisebüros können Gründer*innen und Kreative auf 100 m² Pop-Up Stores eröffnen, sich zum Coworking treffen und Crashkurse zu Onlinemarketing und eCommerce sowie Netzwerk-Events besuchen. Alle Angebote sind kostenfrei.

Einen Grundstein für den Erfolg des Stadtlabors legte die Wirtschaftsförderung ein Jahr vor der Eröffnung, als mit dem Amberg Blog ein wachsendes Netzwerk von rund 10.000 Abonnenten bei Instagram und Facebook aufgebaut wurde. Es informiert eine junge Zielgruppe über neue Projekte und Eröffnungen, Events und Freizeittipps. Coworker, die sich im Stadtlabor treffen, werden vorgestellt. So entstehen ein permanenter Austausch und positive Synergieeffekte zwischen der digitalen Plattform und dem physischen Stadtlabor. 

Zudem testet das Stadtlabor Team der Wirtschaftsförderung digitale Lösungen für den Handel, um die Tools und Erfahrungen mit der Händlerschaft zu teilen. Es hat den lokalen Online-Marktplatz „Amberg bei ebay“ initiiert, auf dem 95 lokale Händler*innen im ersten Jahr rund 6 Mio. Euro Umsatz erzielten. Auf digitale Werbeflächen wird Werbung für Amberger Firmen geschaltet. Drei digitale Scanner in der Amberger Fußgängerzone ermöglichen die Messung der Passantenfrequenz in Echtzeit.

Mit der Synergie der physischen und digitalen Begegnungsräume baut die Wirtschaftsförderung ein nachhaltiges Netzwerk lokal engagierter Akteure auf, begleitet Jungunternehmer im Gründungsprozess und generiert wertvolle Kontakte für Firmenansiedlungen.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

  • Seit April 2020: Start von Amberg Blog bei Instagram und Facebook mit einhergehendem Netzwerkaufbau zur Unternehmerszene und der Kultur- und Kreativwirtschaft
  • Herbst/Winter 2020: zweiwöchige Konzeptionsphase im Team der Wirtschaftsförderung 
    und Stellung des Förderantrags für die Digitale Einkaufsstadt Bayern
  • April 2021: Zusage der Fördergelder und Konkretisierung der Planungen 
  •  Juni 2021: vier Wochen Renovierung des Leerstands, Möblierung und Ausstattung. Die Stadt Amberg stellt der Wirtschaftsförderung die Immobilie kostenfrei zur Verfügung.  
  • Juli 2021: Eröffnungsfeier, Pressearbeit und Organisation erster Kooperationen, z.B. mit dem Start-Up Local Display für die digitalen Werbeflächen und mit hystreet.com für die Passantenfrequenzmessung

Bis heute: Laufender Betrieb des Stadtlabors mit bisher  

  • 16 Pop-Ups,  
  • 12 wechselnden Coworker*innen,  
  • 31 Workshops und Afterwork Events 

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Einzelhandel; Hotellerie/Gastronomie; Dienstleistungsunternehmen; Industrie- und Gewerbeunternehmen (geplant für Sommer 2022); Vereine; Kammern und Verbände (IHK, HWK, Handelsverband etc.); Hochschule

Konkret:

Stadt Amberg; IHK Regensburg für Oberpfalz Kelheim; Ostbayerische technische Hochschule; Kultur- und Kreativwirtschaft mittlere Oberpfalz e.V.; Stadtmarketing Amberg e.V.

Aufwände

Finanziell:

Das Projekt wurde vom Programm “Digitale Einkaufsstadt Bayern” des bayerischen Wirtschaftsministeriums zu 50% gefördert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 120.000 € Sie teilten sich auf in:

  • ca. 50% Personalkosten für Projektleitung und Organisation
  • ca. 20% Budget für Begleitprojekte wie eine digitale Passantenfrequenzmessung, die Abogebühren für „Amberg bei eBay“ und das Aufstellen digitaler Werbeflächen.
  • ca. 20% Renovierung der Räume und Erstausstattung des Stadtlabors
  • ca. 10% Werbekosten

Personell:

Sowohl während der Projektierung als auch im laufenden Betrieb begleitet die Wirtschaftsförderung das Stadtlabor mit einem hohen personellen Einsatz:

  • Projektleitung Stadtlabor: ca. 10 wöchentliche Arbeitsstunden
  • Organisatorische Unterstützung: ca. 10 wöchentliche Arbeitsstunden
  • Werbung und Netzwerkarbeit: ca. 5 wöchentliche Arbeitsstunden

Für die Betreuung des Amberg Blog sind zusätzlich 5-10 Wochenstunden angesetzt.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Die im Vorfeld stattgefundene Netzwerkarbeit über den Amberg Blog ist ein wesentlicher Grundstein für den Erfolg des Stadtlabors. Über soziale Medien werden auch Zielgruppen erreicht, die sonst weniger mit städtischen Einrichtungen in Verbindung stehen.

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