Marburg: Stadtplattform Marburg-Liebe.de

Kategorie:

Marketing und Kommunikation

Organisation und Zusammenhalt

Einwohnerzahl: 77.100
Bundesland: Hessen
Jahr der Umsetzung: seit 2020
Projektvolumen: bis 50.000 €

Warum Best Practice?

  • Schnelle Hilfe: Nicht nur reden, sondern rasch handeln. Die Plattform wurde im März 2020 innerhalb von nur einer Woche entwickelt und freigeschaltet.
  • Vorbildcharakter: Beispielmodell für andere aus dem Bereich City- und Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, um eigene Systeme aufzubauen
  • Erfolgsmodell: Rasche Umsetzung und schnelle Hilfe während der Pandemie, Weiternutzung als modulare Stadtplattform

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Identitätsgefühl der Bürger*innen fördern
  • Marburg in aller Vielfalt digital abbilden
  • Unterstützung der lokalen Wirtschaft

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Anlässlich der Lockdowns in der ersten Corona-Welle wurde Marburg-Liebe.de im März 2020 binnen einer Woche als Hilfsgutschein-Plattform für lokale Einzelhandel- und Gastronomiebetriebe an den Start gebracht. Im Verlauf der Pandemie nahmen über 330 Unternehmen, Vereine und Kulturbetriebe teil, mit den Gutscheinen wurden Umsätze im Wert von über 250.000 EUR erzielt.

Im Verlauf der Pandemie nahm erwartungsgemäß das Interesse an der Hilfsgutschein-Plattform ab. Daher wurde früh eine Weiterentwicklung in die Wege geleitet. Wesentliche Elemente waren und sind unter anderem: Ein Blog mit aktuellen Informationen und Hintergrundberichten, eine ausführliche Darstellung analoger Stadtmarketing-Veranstaltungen wie Stadtfeste, ein städtischer Veranstaltungskalender, Streaming-Funktionen für Audio- und Videoinhalte sowie Testprojekte wie die Integration eines lokalen Lieferdienstes („Lieferma“).

Der Fokus verlagerte sich von der Webseite hin zu der Marke „marburgliebe“, bei der das Stadtportal – neben dem Social-Media-Aufritten auf Instagram und TikTok sowie Facebook und LinkedIn – einer der Bausteine für die digitale Kommunikation ist.

Marburg-Liebe.de steht mittlerweile als Marke für sich, Reichweiten in Millionenhöhe werden insbesondere über Instagram oder TikTok erzielt. Das Stadtportal bleibt jedoch die digitale Anlaufstelle außerhalb der Social-Media-Dienste. Dort lassen sich Inhalte platzieren, auf die in sozialen Medien verwiesen wird. Das gilt für Blog-Beiträge, Gewinnspiele und perspektivisch auch für einen Online-Shop. Die Weiterentwicklung wird laufend fortgesetzt, für den Sommer/Herbst 2024 ist ein erneutes Facelift in Planung, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

2020

  • März: Entwicklung der Hilfsgutschein-Plattform corona-bedingt innerhalb von einer Woche
  • 23. März: Go-Live der Webseite 
  • Juni: Erweiterung der Plattform um einen Blog sowie Verlinkungen
  • November: Marburg-Liebe.de in neuer Optik sowie Ergänzung um weitere Funktionen wie einer Repräsentanz der Stadtfeste, die das Stadtmarketing Marburg veranstaltet

2021

  • Integration einer lokalen Lieferdienst-App („Lieferma“)
  • Überarbeitung des Stadtkalenders, der sowohl auf Marburg-Liebe.de als auch auf Webseiten der Marburg Stand Land Tourismus GmbH und der Universitätsstadt Marburg abrufbar ist

2022

  • Start des Formates Marburg-Liebe Talk, das als Live-Stream über die Plattform verbreitet wurde

Einhergehend mit dem Ausbau der Webseite erfolgte die Weiterentwicklung einer Strategie, in der das Stadtportal ein wesentlicher Baustein ist.

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Dienstleistungsunternehmen; Vereine; Einzelhandel; Hotellerie / Gastronomie; Industrie- und Gewerbeunternehmen; Bürgerschaft

Konkret: Magistrat der Universitätsstadt Marburg; ca. 330 Einzelhandelsunternehmen (Stand: März 2021); Hotels; Gastronomiebetriebe; Dienstleister; Vereine und Kulturbetriebe; verschiedene engagierte Bürger*innen; lokale Medien- und Marketing-Agentur

Aufwände

Die Vorbereitungsphase nahm 100 Arbeitsstunden innerhalb von sieben Tagen in Anspruch. In der laufenden Betriebsphase des Solidaritätsgutscheins bis Sommer 2020 wurden in der ersten Zeit rund 25 Wochenstunden in das Projekt investiert. Dieser Aufwand nahm sukzessiv weiter ab. Die Umsetzungskosten der Agentur inklusive der Umsatzprovisionen bis Dezember 2020 lagen bei rund 35.000 €. Diese konnten durch die Budgetumverteilung innerhalb des Stadtmarketings (ca. 30.000 Euro) und Sponsoren gedeckt werden.

Seit die Plattform im Sommer 2020 zum Stadtportal weiterentwickelt wurde, werden im Schnitt rund 3 bis 5 Stunden pro Woche in das Projekt investiert. Der Arbeitsaufwand ist stark abhängig von laufenden Projekten und Veranstaltungen wie etwa der Weihnachtszeit.

Die technische Weiterentwicklung sowie der Betrieb erfolgen in Kooperation mit einer Agentur. Dabei fallen die typischen Kosten an.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Stolpersteine:

  • Bei Durchführung des Projektes kam es zu Problemen mit dem Zahlungsdienstleister PayPal, welcher das Geld der Händler zu lange einbehalten hat.
  • Die mangelhaften digitalen Kenntnisse der Unternehmen erzeugten anfangs viel Aufwand im Telefonsupport beim Einrichten der Profile und deren Aufbau. Zusätzlich war ein wiederholtes Sensibilisieren der Unternehmen für das Nutzen der Möglichkeiten der Kund*innenprofile notwendig, damit Inhalte nicht veralten und regelmäßig gepflegt werden

Tipps:

  • Passende Sponsoren suchen, d.h. finanzkräftige, lokale Partner, die hinter dem Projekt stehen
  • Sorgfältige Agenturauswahl – Flexibilität und Kompetenzen in der Programmierung abprüfen
  • Beharrliche und gute Pressearbeit von Anfang an
  • Einbindung der Stadtpolitik und Stadtverwaltung
  • Stadtplattform mit Ausbau der Social-Media-Aktivititäten verknüpfen
  • ständige Evaluation der Plattform und Anpassung der Entwicklung an die Ergebnisse

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