Berlin: Standorttour der [Aktion! Karl-Marx-Straße]

Kategorie:

Standortförderung und Leerstand

Stadtgestaltung und Immobilien

Organisation und Zusammenhalt

Einwohnerzahl: 329.900
Bundesland: Berlin
Jahr der Umsetzung: seit 2013
Projektvolumen: bis 50.000 €
Warum Best Practice?

  • Erfolgsmodell: Jährlich seit 2013 stattfindende Standorttour, die durch die Bausteine Standortexposé und Zentrumsdialog erfolgreich erweitert wurde
  • Klare Kommunikation: Informationen werden nach der Standorttour aufbereitet und an die Teilnehmer*innen kommuniziert
  • Partnerschaften: Einbindung vieler verschiedener Akteure
  • Strategische Einbindung: Offizieller Teil des Leitbilds für den Gebietsteil Karl-Marx-Straße und eingebunden in die Sanierungsziele des Sanierungsgebiets Karl-Marx-Straße/ Sonnenallee

Zielstellung

Was wollen wir erreichen?

  • Imagesteigerung für den Standort und Aktivierung der Teilnehmer*innen vor Ort
  • Erhöhung der Transparenz über die wichtigsten öffentlichen und privaten Schlüsselvorhaben
  • Intensive Vernetzung der wichtigsten Stakeholder

Projektbeschreibung

Was ist unser Projekt? Worum geht es?

Die Standorttour ist ein Format zur Vernetzung der wichtigsten Stakeholder (Immobilieneigentümer*innen, Projektentwickler*innen, Makler*innen, Schlüsselunternehmen, potenzielle Nutzer*innen, Stadtverwaltung, Stadtpolitik etc.) im Bezirkszentrum Neukölln. Zu Projektbeginn ging es vor allem darum, gegen das negative Image von Berlin-Neukölln zu wirken und einen investitionsfreundlichen Standort zu präsentieren. Die Standorttour zeigt einmal im Jahr an verschiedenen Stationen vor Ort wichtige öffentliche und private Schlüsselentwicklungen auf.

Die Standorttour ist ein halbtägiges Format, welches aus verschiedenen Elementen besteht:

  • Besichtigung verschiedener Projekte vor Ort und Vorstellung durch die Verantwortlichen
  • Kurzvorträge zu jeweils passenden Fachthemen oder aktuellen bezirklichen Strategien
  • Verschiedene Pausen mit kleinen gastronomischen Angeboten / Stationen zum Networken / Kennenlernen und zum Abschluss gemeinsames Essen an einem interessanten Standort

Erfolgsfaktoren dabei sind:

  • Spannende Gestaltung der Tour mit Blick hinter die Kulissen von Projekten
  • Netzwerkbildung durch das Zusammenbringen von verschiedenen Vertreter*innen der Immobilienwirtschaft
  • Beteiligung der wichtigsten Fachämter (Stadtplanung, Wirtschaftsförderung, Straßen- und Grünflächen- und Ordnungsamt) sowie der Bezirkspolitik (beteiligt sind der Bezirksbürgermeister sowie der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste) als Ansprechpartner für die privaten Stakeholder in ungezwungener Atmosphäre
  • Begrenzung des Teilnehmerkreises

Ergänzt wird das Format um weitere Aktivitäten:

  • Publikation eines Standortexposés alle zwei bis drei Jahre
  • Jährliche Durchführung eines Zentrumdialoges zu begleitenden Themen (z.B. Aufstellung neuer Sanierungsziele, Ansiedlungsstrategien, Zukunft des Handels, Gesundheitswirtschaft im Zentrum) mit der gleichen Zielgruppe (Format: ca. zweistündige Indoor-Veranstaltung mit Vorträgen und anschließender Diskussion)

Aufgrund des Wandels von Nord-Neukölln zu einem mittlerweile begehrten Standort für Investitionen ist die Imagearbeit bei der Standorttour eher in den Hintergrund gerückt. Wichtiger werden kritische Diskussionen von Projekten sowie die Vermittlung der Sanierungsziele für den Zentrumsbereich. Einen Mehrwert stellt zudem die Reflexion von Ergebnissen dar, die im Rahmen des Zentrumdialogs durch mühsames Ringen zwischen Genehmigungsbehörden und Entwickler*innen/ Eigentümer*innen entsteht.

Projekt-Fahrplan

Wie sind wir vorgegangen?

  • Das Projekt ist jährlich in das Arbeitsprogramm des Citymanagements eingeordnet.
  • Anfang des Jahres wird der Termin mit dem Bezirksbürgermeister und dem Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste abgestimmt.
  • Im Frühjahr werden gemeinsam mit dem Fachbereich Stadtplanung die vorzustellenden Projekte, Orte und Themen festgelegt. Das Citymanagement nimmt Kontakt zu den Projektverantwortlichen auf und sichert deren Mitwirkung.
  • Das Citymanagement organisiert die Standorttour bis zur Sommerpause und versendet ein Save-the-Date an einen Verteiler mit Vertretern der Immobilienwirtschaft sowie dem Bereich des Bezirkszentrums und darüber hinaus. Der Verteiler wird im Vorfeld sowie im Nachgang der aktuellen Standorttour angepasst und aktualisiert.
  • Nach der Sommerpause werden die Einladungen mit einem persönlichen Anschreiben des Bezirksstadtrats für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste und dem abgestimmten Programm versandt. Das Citymanagement bearbeitet die Anmeldungen und führt gemeinsam mit dem Fachbereich Stadtplanung ein Briefing des Bezirksbürgermeisters und des Bezirksstadtrats durch.
  • Die Standorttour findet i.d.R. im Spätsommer oder Frühherbst statt.
  • Nach der Veranstaltung wird, verbunden mit einem Dank für die Teilnahme, ein bebildertes Handout als kurze Zusammenfassung der Tour an die Teilnehmer*innen geschickt. Beigefügt ist auch eine Liste der Teilnehmer*innen mit den Kontaktdaten, um bei Bedarf einen Austausch untereinander zu ermöglichen.

Partnerschaften

Wer war mit im Boot?

Stadtverwaltung; Einzelhandel; Hotellerie / Gastronomie; Dienstleistungsunternehmen; Innerstädtische Einkaufszentren; Immobilieneigentümer

Konkret: Bezirksamt Neukölln (Fachbereich Stadtplanung); Citymanagement [Aktion! Karl-Marx-Straße]; slapa & die raumplaner GmbH; LOKATION:S Partnerschaft für Standortentwicklung; die restlichen Partner variieren je nach Bedarf und Planung der Stationen; die Teilnehmer*innen werden jedes Jahr neu ausgewählt

Aufwände

Finanziell:

  • rund 2.000€ Sachkosten für Einladungen, Materialien, gastronomische Angebote während der Tour etc.

Personell:

  • Für die Konzeption, Organisation, Durchführung und die Nachbereitung der Standorttour werden rund 100 Arbeitsstunden/Jahr durch das Citymanagement geleistet.
  • Weitere 20 Stunden/Jahr entfallen auf die Umsetzung des Zentrumsdialogs.
  • Der Aufwand für die Überarbeitung des Standortexposés lässt sich schwer quantifizieren, da es davon abhängt, welche Informationen weiterentwickelt und aktualisiert werden sollen.
  • Die jeweiligen Projektverantwortlichen an den Stationen der Standorttour tragen mit ihren Beiträgen (Führungen, Präsentationen, kleines Catering) zum Gelingen der Veranstaltung bei. Dieser Aufwand wird von den Projektverantwortlichen selbst getragen.

Gut zu wissen

Unsere Tipps für Nachahmer

Die Standorttour wird jährlich angepasst. I.d.R. wird ein thematischer oder räumlicher Schwerpunkt gesetzt. Interessant für die Teilnehmer*innen ist die Aktualität von Projekten, der Einblick in Vorhaben, die noch nicht in der Öffentlichkeit bekannt sind, sowie die Weiterentwicklung der einzelnen Bausteine (gerade bei Schlüsselvorhaben, deren Entwicklung sich über mehrere Jahre hinzieht).

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Begrenzung der Teilnehmer*innenzahl der Tour, damit es einen individuellen Austausch geben kann. Auch die Zusammensetzung der Besucher*innen ist entscheidend. Durch die Begrenzung der Teilnehmerzahl sollte pro Institution nur ein*e Vertreter*in zugelassen werden. Die Nachfrage ist sehr hoch und nicht alle Anmeldungen können berücksichtigt werden. Erfahrungsgemäß werden 10 bis 15% mehr Interessierte zur Teilnahme zugelassen, da kurzfristig Absagen erfolgen. Zudem wird eine Warteliste für Nachrücker*innen geführt. Bei der Auswahl der Teilnehmer*innen wird darauf geachtet, möglichst viele verschiedene Personengruppen miteinzubinden. Darüber hinaus erfolgt die Wahl in Hinblick auf den jeweiligen Themenschwerpunkt.

Das Programm und die Route der Tour sollten nicht überfrachtet werden, da für die Teilnehmer*innen der individuelle Austausch sehr wesentlich ist. Hier ist weniger oft mehr.